Teleborgs Slott

Das Schloss sieht mit seiner endlos wirkenden Freitreppe, kleinen Türmchen und verspieltem Mauerwerk aus Ziegeln und Granit so aus, als wenn es der Illustration eines Märchenbuches entsprungen wäre. Genau das lag in der Absicht des leicht exzentrischen Grafen Fredrik Bonde af Björnö, als er Teleborgs Slott nach seinen Vorstellungen in Anlehnung an die deutschen Ritterburgen des Rheintals errichten ließ.

Das Beste war nach den Wünschen des Grafen gerade gut genug, denn das Schloss war das verspätete Hochzeitsgeschenk des bei Baubeginn schon 55-jährigen Grafen für seine fast 25 Jahre jüngere Ehefrau Anna Koskull. Mit dieser Einstellung und seinem sehr ausgeprägten Hang zu kleinsten Details muss der Graf die ausführenden Architekten Lindvall & Boklund aus Malmö sehr wahrscheinlich an den Rand des Wahnsinns getrieben haben – führte aber zur Schaffung eines wunderschönen und einmaligen baulichen Kunstwerks.

Im Jahr 1900 bezog das Grafenpaar seine neue Bleibe, hatte aber nicht sehr lange Freude daran. Graf Fredrik verstarb bereits 1909 mit 67 Jahren und Anna folgte ihm nur acht Jahre später. Nach dem Tod des kinderlosen Grafenpaares erbte Christer Bonde af Björnö, der Neffe des Grafen Fredrik, den Besitz und betrieb dort eine Zeit lang ein Mädchenpensionat. 1931 zog Christer selbst in das Schloss ein und ließ anschließend den Schlosspark anlegen. Nach Christers Tod im Jahre 1956 erbte sein Sohn Fredrik das Schloss und verkaufte es 1964 an die Stadt Växjö.

Heutzutage beherbergen die historischen Räumlichkeiten ein Hotel & Restaurant der etwas gehobeneren Kategorie – besonders gerne werden die romantischen Suiten für Hochzeitsnächte genutzt. Eine reine Besichtigung des Schlosses ist nur nach vorheriger Buchung möglich. Diese kostenpflichtige Besichtigung wird für Gruppen ab 10 Personen angeboten, findet im Rahmen einer Führung statt und beinhaltet ein Mittagessen oder traditionelle schwedische Fika.