Trolle-Ljungby Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Trolle-Ljungby
Die Trolle-Ljungby Kyrka, deren älteste Teile noch aus dem 13. Jahrhundert stammen, steht in unmittelbarer Nachbarschaft des Renaissanceschlosses Trolle-Ljunby Slott im Südosten der Gemeinde Kristianstads Kommun.
Mit ihrem unregelmäßigem Grundriss und einem Kirchturm, der kaum höher als das Kirchendach ist, unterscheidet sich die Trolle-Ljunby Kyrka auf den ersten Blick vom gewohnten Bild einer Kirche. Die ungewöhnliche Form stammt von vier größeren Erweiterungen, die bereits in der frühen Geschichte der Kirche durchgeführt wurden.
Die Entstehung der Trolle-Ljungby Kyrka
Als die Trolle-Ljungby Kyrka im 13. Jahrhundert gebaut wurde, bestand sie zunächst nur aus einem rechteckigen Langhaus mit einem Turm an der Westseite. Kaum einhundert Jahre später wurde das Langhaus mit einer Gewölbedecke ausgestattet und an der Nordwestseite erfolgte der erste von vier Anbauten. Um 1450 wurde der heutige Kirchturm angebaut, 1606 folgte der Anbau an der Südostseite und 1695 schließlich an der Nordostseite der letzte der Anbauten.
Das heutige Innere der Kirche ist das Ergebnis einer umfassenden Umgestaltung im Jahr 1848. Dabei wurden alte Mauern des Langhauses und anderer Innenmauern abgerissen, die alte Gewölbedecke abgerissen, neue tragende Säulen für die Dachkonstruktion gesetzt und eine neue Decke in Form eines Tunnelgewölbes eingezogen. Kurz gesagt, die Renovierung vernichtete unverhältnismäßig viel der ursprünglichen Bausubstanz im Kircheninneren. Das Gutachten des Dombauarchitekten Theodor Wåhlin kam 1922 nach fünfjähriger bauarchäologischer Untersuchung demnach auch zu einem vernichtenden Ergebnis und spricht von "rücksichtloser Neugestaltung" oder von "völligem Vandalismus".
Die Trolle-Ljungby Kyrka von innen
Unabhängig von den neuzeitlichen Änderungen haben zahlreiche Einrichtungsgegenstände aus der Geschichte der Kirche die Umbauten bis heute überdauert. Als ältestes wäre da der im romanischen Stil aus Sandstein gehauenen Taufstein, der auf das 12. Jahrhundert datiert wird und damit älter als die Kirche selbst ist. An der Ostwand der Kirche, unweit der Kanzel befindet sich ein großes Kruzifix aus dem 13. Jahrhundert sowie acht aus Eichenholz genschnitzte Figuren aus dem 15. Jahrhundert, die einst zu einem Flügelaltar gehörten.
Der Altar stammt aus dem Jahr 1639 zeigt auf dem zentralen Altarbild die Abendmahlszene. Die Kanzel wurde 1848 zwar neu aufgebaut, besteht aber im Großen und Ganzen aus den Teilen der ursprünglichen Kanzel aus dem 17. Jahrhundert. Ihre Seiten sind mit Bildern der vier Evangelisten geschmückt. Das Alter des zugehörigen Baldachins ist unbekannt – er wurde auf dem Dachboden gefunden und 1928 aufgehängt. Die beiden Tribünen sind mit biblischen Motiven in 21 Bildern geschmückt und an den Kirchenwänden hängen verschiedene Gemälde und aufwändig gestaltete Epitaphe.