Östergötlands Län
Der nordöstliche Teil von Südschweden
Die Provinz Östergötlands Län erstreckt sich über das Gebiet zwischen dem Vätternsee und der schwedischen Ostküste und ist die nördlichste Provinz Südschwedens (Götaland) an der Ostküste des Landes.
Östergötlands Län ist im Großen und Ganzen deckungsgleich mit dem Gebiet der historischen Landschaft Östergötland. Die Provinz grenzt im Süden an die småländischen Provinzen Jönköpings Län und Kalmar Län sowie im Norden an die Provinzen Örebro Län und Södermanlands Län in Mittelschweden (Svealand).
Mit einer Fläche von fast 10.600 Quadratkilometern trifft Östergötlands Län ziemlich genau die Mitte aller schwedischen Provinzen in Bezug auf die Größe. Gemessen an der Bevölkerungszahl von fast 460.000 Einwohnern ist sie jedoch die viertgrößte Provinz und die Bevölkerungsdichte von über 43 Einwohnern je Quadratkilometern liegt fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt.
Die Landschaft Östergötlands besteht aus mehreren völlig unterschiedlichen Landschaftstypen. Etwa entlang der geografischen Mitte verläuft von West nach Ost eine etwa 30 Kilometer breite flache Ebene mit ausgedehnten Feldern und intensiver Landwirtschaft. Im Zentrum der Ebene und damit fast genau in der Mitte der Provinz liegt die Provinzhauptstadt Linköping.
Nördlich und südlich erstrecken sich dichte Wälder auf felsigen Bergrücken. Bis auf den einzelnen, 263 Meter hohen Omberg mit seinen Klippen am Ufer des Vättern, verläuft die Ebene westwärts ohne größere Höhenunterschiede bis an den Rand des Sees. In östliche Richtung, nahe der Küste, wird die Landschaft zunehmend felsiger und geht mit stark zerklüfteten Uferbereichen in den Schärengarten von Östergötland mit über 6.000 kleinen und größeren Inseln über.
Zudem ist die Küste gekennzeichnet von insgesamt drei, etliche Kilometer tief in das Festland eingeschnittenen Meeresbuchten. Die größte von ihnen ist der Bråviken, der mit seinen hohen felsigen Ufern bis kurz vor die Tore von Norrköping reicht, gefolgt vom Slätbaken, der kurz vor Söderköping endet und den Ausgangspunkt für den berühmten Göta Kanal bildet.
Die Provinz ist zudem ausgesprochen seenreich, wobei einige Seen eine stattliche Größe erreichen. Der mit Abstand größte See ist der Vättern, der mit fast 1.900 Quadratkilometern Fläche der zweitgrößte See Schwedens ist. Gefolgt wird er vom 132 Quadratkilometer großen Sommen, dem Roxen mit einer Fläche von 95 Quadratkilometer sowie dem 74 Quadratkilometer großen Glan.
Die größte Stadt in Östergötlands Län ist die Universitäts- und Provinzhauptstadt Linköping mit rund 110.000 Einwohnern. Die Stadt ist seit dem frühen Mittelalter Bischofssitz und beherbergt mit dem Dom zu Linköping das älteste gotische Bauwerk Schwedens. Zugleich verfügt sie mit dem großen Freilichtmuseum Gamla Linköping über einen kulturhistorischen Schatz, der seinesgleichen sucht.
An zweiter Stelle folgt Norrköping mit rund 97.000 Einwohnern. Die ehemalige Industriestadt am Fluss Motalaström, ehemals wegen seiner Textilindustrie als "Manchester des Nordens" bezeichnet, besticht unter anderem durch die gut restaurierte historische Industrielandschaft in der Innenstadt. Ein weiteres Highlight ist Kolmårdens Djurpark, der größte Zoo Skandinaviens, der sich außerhalb der Stadt inmitten herrlicher Natur auf dem Bergrücken oberhalb der Bucht Bråviken befindet.
Die nächstgrößeren Städte innerhalb der Provinz sind Motala mit fast 32.000 Einwohnern sowie Mjölby und Finspång mit je rund 13.000 Einwohnern.