Billebjers Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Dalby
Das Naturschutzgebiet Billebjers Naturreservat befindet sich auf dem rund 30 Meter hohen Felsberg Billebjer, der sich aus der Ebene zwischen Södra Sandby und Dalby in der Mitte der Kommune Lund in die Höhe reckt.
Der Billebjer ist der nördlichste Ausläufer des Romeleåsen, Schwedens südlichstem Berghorst, der vom Billebjers Naturreservat über eine Länge von rund 30 Kilometer in südöstliche Richtung bis kurz vor Ystad verläuft. Der Name Billebjer stammt aus dem Dänischen und bedeutet übersetzt "Beilberg", was auf die Form des Berges anspielt, der an die Silhouette eines altertümlichen Beils erinnert.
Bis 1946 wurde am Billebjer ein Steinbruch betrieben, in dem Granit und roter Gneis abgebaut wurde. Anschließend wurde das Gelände mit Laubwald bepflanzt und seitdem sich der am Fuß des Berges gelegene Steinbruch auf natürliche Weise mit klarem Wasser gefüllt hat, wird er regelmäßig von Badegästen und Sporttauchern besucht.
Schon im 19. Jahrhundert war der Billebjer ein beliebtes Ausflugsziel, da man bei klarem Wetter von der Spitze der südöstlichen Steilwand einen weiten Ausblick bis nach Malmö und über den Öresund hat. 1994 wurde das 23 Hektar große Areal schließlich unter Naturschutz gestellt.
Früher wurde das gesamte Gebiet als Viehweide genutzt, deren Reste heute noch aus den mit versprengten Wacholderbüschen bestandenen Freiflächen an der Nord- und Südseite des Naturschutzgebietes bestehen. Um sie in ihrer historischen Form einschließlich ihrer ganz speziellen Bodenvegetation zu erhalten, werden die Flächen weiterhin durch Beweidung offen gehalten.
Die reichhaltige Bodenflora innerhalb des Naturschutzgebietes besteht aus über 300 unterschiedlichen Pflanzenarten. Im frühen Frühjahr leuchten die trockenen Hangflächen am Fuß des Felsmassivs im dunkelvioletten Blütenmeer der Gewöhnlichen Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), später im Jahr folgen unter anderem die Blüten von Blut Storchschnabel (Geranium sanguineum), Kleinem Mädesüß (Filipendula vulgaris), Sand-Thymian (Thymus serpyllum) und Arnika (Arnica montana).
Das halboffene Gelände rund um den Berg ist mit seinem Buschwerk unter anderem das Revier des Neuntöters (Lanius collurio), der seine Nester vorzugsweise im dichten Gestrüpp dorniger Sträucher anlegt. Seinen Namen verdankt der 16 bis 18 Zentimeter große Vogel aus der Familie der Würger dem Umstand, dass er seine sowohl aus Großinsekten als auch aus Amphibien und Kleinsäugern bestehenden Beute auf Dornen aufspießt.
Das Billebjers Naturreservat besitzt drei Parkplätze und mehrere Rundwege. Einer der Rundwege führt um den wassergefüllten ehemaligen Steinbruch herum; die anderen Wege führen durch den Wald und die alten Weideflächen um den Berg herum, sowie zum Aussichtspunkt auf dem Gipfel des Felsmassivs.