Örsjö Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Örsjö
Eine hübsche Vertreterin der zahlreichen mittelalterlichen Kirchen in der südschwedischen Provinz Skåne ist die weitestgehend im Original erhaltene Örsjö Kyrka, die im Kirchdorf Örsjö in der geografischen Mitte der Kommune Skurup steht.
Mit ihren markanten Stufengiebeln, der weißen Putzfassade und dem rotem Ziegeldach besitzt die aus dem 12. Jahrhundert stammende Örsjö Kyrka alle äußerlichen Attribute, die für die alten romanischen Landkirchen in Skåne so charakteristisch sind. Der Bau der Örsjö Kyrka begann irgendwann im 12. Jahrhundert zunächst mit der Errichtung des Altarraumes, der an seiner Ostseite von einer halbrunden Apsis abgeschlossen wird. Erst rund 100 Jahre später wurde das ebenfalls im romanischen Baustil gehaltene Langhaus angebaut, wobei bis dahin ein Holzgebäude als Zwischenlösung diente.
Nachdem das Langhaus im 13. Jahrhundert zeitgleich mit der Eingangshalle an dessen Südseite angebaut worden war, dauerte es noch bis zum 15. Jahrhundert, bis der Kirchturm vor der westlichen Giebelwand des Langhauses gebaut wurde. Dabei handelt es sich um ein verhältnismäßig wuchtiges Exemplar mit einem rechteckigen Grundriss, das quer zur Längsachse der Kirche ausgerichtet ist und dabei die Giebelwand des Langhauses vollständig verdeckt.
Der Turm ist nicht mit dem Mauerwerk des Langhauses verbunden und besitzt auch keinen Eingang aus dem Inneren der Kirche. Der Eingang zum Turm befindet sich stattdessen an dessen Südseite und die Treppe in die oberen Stockwerke verläuft innerhalb der südlichen Giebelwand des Turmes. Um der damit verbundenen Schwächung des Mauerwerkes entgegen zu wirken, versah man die südwestliche Ecke des Turmes von außen mit einem mächtigen Strebpfeiler.
Abgesehen von einer Vergrößerung der Fensteröffnungen, die in der romanischen Zeit eher kleine Fensterluken waren sowie nachträglichen Veränderungen an den Deckengewölben ist das Aussehen der Örsjö Kyrka seit ihrer Entstehungszeit unverändert geblieben.
Etwa gleich alt wie das Langhaus selbst ist das aus Sandstein gehauene Taufbecken der Kirche. Die darin befindliche Taufschale aus Messing stammt aus dem 17. Jahrhundert und ist mit einem Relief verziert, das die Verkündigung des Herrn zeigt. Ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert stammt die Kanzel mit Baldachin, die im Stil des Barock mit aufwändigen und zum Teil vergoldeten Holzschnitzereien verziert ist.