Alnarps Slott & Alnarpsparken
Schloss und Park in Alnarp
Der wunderschöne und 26 Hektar große Alnarpsparken mit dem Schloss Alnarp liegt etwa 2 Kilometer südlich von Lomma. Er ist mit rund 2.500 verschiedenen Gehölzarten aus allen Kontinenten eine der artenreichsten Parkanlagen in Schweden.
Der Artenreichtum des Alnarpsparken kommt nicht von ungefähr, wurde er doch von 1859 bis 1880 im Zusammenhang mit dem 1862 eröffneten landwirtschaftlichen Institut von Alnarp angelegt. Heute befinden sich dort die Fakultäten für Garten- und Landschaftsbau sowie für Ackerbauwissenschaften der Schwedischen Universität für Landwirtschaft (SLU). Der Park dient dabei sowohl als Campus der Universität als auch zu Unterrichtszwecken im Rahmen der akademischen Ausbildung und zur wissenschaftlichen Forschung.
Auf dem jederzeit für die Öffentlichkeit frei zugänglichen und sehr beliebten Parkgelände befindet sich, neben den unzähligen Bäumen, Büschen und Sträuchern auch ein großer Garten. Er liegt am Nordrand des Parks, unmittelbar neben dem Parkplatz am Skogshusvägen. Ein Teil dieses Gartens wird jedes Jahr neu bepflanzt, während der andere Teil ausschließlich den mehrjährigen Staudengewächsen vorbehalten ist.
Nur etwa 200 Meter weiter östlich des Gartens befindet sich das Skånska Lantbruksmuseet, dessen Exponate von der Geschichte der Landwirtschaft in Skåne erzählen. Neben der immens großen Pflanzenvielfalt beheimatet die weitläufige, von etlichen Wegen durchzogene Parkanlage auch eine sehr artenreiche Vogelpopulation und etwa 10 verschiedene Arten von Fledermäusen.
Das sogenannte Schloss Alnarp ist kein Schloss im eigentlichen Sinne, denn es war nie die exklusive Wohnstätte eines Adeligen. Es handelt sich hierbei vielmehr um das Hauptgebäude des damals gegründeten Institutes für Landwirtschaft, errichtet von 1859 bis 1862 im Stil der niederländischen Renaissance. Das Schloss und andere aus der gleichen Zeit stammende Institutsgebäude im und am Park bestehen aus einem Mauerwerk mit auffällig gelben Ziegeln, die aus der eigens für den Bau angelegten Ziegelei in der Nähe von Alnarp stammten.
Architekt des Schlosses war der damalige dänische Stararchitekt Ferdinand Meldahl, der zu seiner Zeit federführend an zahlreichen repräsentativen Neu- und Umbauten von öffentlichen Gebäuden, Schlössern und Herrensitzen sowohl in Dänemark als auch in Südschweden beteiligt war.
Geschichte
Das Gelände war früher ein Gutsbesitz, das erstmalig um 1100 als Besitz dänischer Adeliger urkundlich erwähnt wurde. Der Grundbesitz wechselte im Laufe der Jahrhunderte einige Male seinen Besitzer bis er 1654 an das Domkapitel zu Lund vererbt wurde. Mit dem Frieden von Roskilde 1658 fiel das Gut an die schwedische Krone und wurde zunächst als Lehen an verschiedene Adelsfamilien gegeben und später verpachtet.
1857 beschloss der schwedische Reichstag die Gründung des landwirtschaftlichen Institutes auf Alnarp, dessen letzter Pachtvertrag 1862 auslief. 1859 begann man mit dem Bau des Schlosses und der Anlage des Parks. Der Park wurde nach dem Vorbild englischer Gärten mit Wegen, Rasenflächen und leicht hügelig gestaltetem Gelände in einem damals dichten, aus Eichen, Ulmen und Eschen sowie Hagebutten- und Haselnusssträuchern bestehenden Wald angelegt. Abgesehen von einigen heute noch erhaltenen Resten wurde dieser Wald, der nach Reiseberichten des Botanikers Carl von Linné wohl im 18. Jahrhundert der einzige zusammenhängende Ulmenwald in Schweden war, dabei weitestgehend abgeholzt.
Während das Schloss 1862 fertiggestellt war und das Institut seine Arbeit aufnehmen konnte, dauerte es noch weitere 18 Jahre bis der Park endgültig vollendet war.