Antamåla Rör
Naturdenkmal nahe Vissefjärda
Antamåla Rör befindet sich südlich von Vissefjärda in der Nähe des Weilers Eremitemåla im Süden der Kommune Emmaboda. Bei diesem Naturdenkmal handelt es sich um eine äußerst seltene Form einer eiszeitlichen Moräne, da sie ausschließlich aus großen Felsblöcken besteht.
Während Moränen mit den Ablagerungen der eiszeitlichen Gletscher in der Regel eine Mischung aus felsigem Material aller Größen enthalten, von großen Felsblöcken bis hin zu Kies und Sand, verhält es sich mit Antamåla Rör gänzlich anders. Die 150 Meter lange, 50 Meter breite und bis zu 11 Meter hohe Moräne besteht ausschließlich aus großen abgerundeten Felsblöcken ohne Einlagerungen von kleinstückigem Material.
Die überwiegend aus Granit bestehenden Felsblöcke besitzen im Antamåla Rör eine durchschnittliche Größe von einem Meter im Durchmesser, wobei die größten Exemplare bis auf drei Meter Durchmesser kommen. Das Gesamtvolumen des großen "Steinhaufens" wird auf 12.000 bis 15.000 Kubikmeter geschätzt.
Wie der Transport von großen Felsmassen innerhalb der Gletscher stattgefunden hat, ist wissenschaftlich hinlänglich erforscht und das Ergebnis besonders in Småland deutlich sichtbar. Denn jeder, der die historische südschwedische Landschaft kennt, weiß wie ausgesprochen steinreich sie ist und man auf Schritt und Tritt den Hinterlassenschaften der eiszeitlichen Gletscher in Form von Moränen und losen Felsblöcken in allen Größen begegnet.
Wie Antamåla Rör entstand
Wie es aber zu einer dermaßen starken Anhäufung von ausschließlich großen Felsen wie im Fall von Antemåla Rör oder auch am 30 Kilometer entfernten Kanaberg in der Nachbargemeinde Torsås Kommun kommen konnte, kann nur vermutet werden.
Die abgerundete Form der Felsblöcke ist in jedem Fall ein sicheres Zeichen dafür, dass die Blöcke über längere Zeit durch das stark strömende Wasser eines Schmelzwasserflusses innerhalb des Gletschers transportiert wurden. Man vermutet, dass der Gletscherfluss an dieser Stelle, in einer Bodensenke zwischen zwei Hügeln, zu einem See innerhalb des Gletschers angestaut wurde, an dessen Grund sich die großen Steine ablagerten. Als der Boden des abschmelzenden Gletschers an dieser Stelle durchbrach, fielen die am Grund lagernden großen Felsen herunter, während das leichtere Material wie Kies und Sand oberhalb durch die extrem starke Strömung des Schmelzwasserflusses weiter mitgerissen wurden.
Aber es wäre ja nicht Småland, wenn es für die Entstehung von Antemåla Rör nicht auch eine volkstümliche Erklärung geben würde. Demnach hat eine Riesin, die sich vom Glockengeläut der Kirche von Vissefjärda gestört fühlte, in ihrer Schürze große Steine gesammelt, um die Kirche damit zu bewerfen. Da Riesen bekanntermaßen aber kurzsichtig sind und selten treffen, gab sie ihr Vorhaben nach einigen missglückten Versuchen auf und entleerte verärgert ihre Schürze an dieser Stelle. Eine andere Erzählung berichtet, die Schürze der Riesin sei an dieser Stelle zerrissen.