Bergianska Trädgården
Botanischer Garten in Stockholm
Bergianska Trädgården ist der botanische Garten von Stockholm. Er befindet sich in naturschöner Lage in der waldreichen Umgebung des Stadtteils Norra Djurgården im äußersten Norden von Stockholm.
Der unmittelbar am Ufer des Brackwassersees Brunnsviken gelegene Bergianska Trädgård bezeichnet sich selbst als lebendes Museum für Pflanzen und beherbergt über 9.000 Pflanzenarten aus aller Welt. Gleichzeitig dient der große botanische Garten als Institution der königlichen Akademie der Wissenschaft und der Universität Stockholm der wissenschaftlichen Forschung.
Der Bergianska Trädgården wurde Mitte des 18. Jahrhunderts gegründet und befand sich zunächst im Stadtteil Vasastaden, bis er 1885 auf das fast 20 Hektar große Gelände am Brunnsviken verlegt wurde. Das Areal ist hügelig und die Gestaltung des Parks ist zum Teil dahingehend ausgeführt, dass jeweils Pflanzen aus einer Familie zu gemeinsamen Anpflanzungen zusammengefasst sind.
Abgesehen von diesen systematischen Pflanzungen gibt es unterschiedliche Landschaftsbilder mit ihren speziellen Pflanzen. Im Norden des Parks befindet sich eine Gebirgslandschaft mit typischen Pflanzen aus den Hochgebirgen Asiens, Nordamerikas und Skandinaviens und rund um den See im Süden des Parks erstrecken sich Feuchtwiesen und sumpfige Flächen mit den dort heimischen Pflanzen.
Desweiteren gibt es einen großen Schaugarten mit verschiedenen Obstbäumen und Beerenpflanzen, einen großen Gemüsegarten mit über 300 Sorten der unterschiedlichsten Gemüsepflanzen sowie einen Kräutergarten mit einer großen Auswahl unterschiedlicher Heilpflanzen.
Gewächshäuser im botanischen Garten
Mitten im botanischen Garten steht das Edvard Andersons Växthus, ein großes Gewächshaus für Pflanzen aus Gebieten mit Mittelmeerklima. In der zentralen Halle des Gewächshauses befindet sich inmitten einer mit Klippen und Terrassen gestalteten Umgebung eine große Sammlung mit tropischen und subtropischen Pflanzen. In den vier Eckflügeln sieht man Pflanzen aus verschiedenen Regionen der Erde in ihren typischen Umgebungen.
Einer der Eckflügel präsentiert Pflanzen aus dem Südwesten Australiens, ein anderer die Flora der Kapregion Südafrikas und im dritten Flügel befinden sich Pflanzen aus der kalifornischen und mexikanischen Wüste, arrangiert in einer Landschaft aus Sandsteinfelsen. Im vierten Flügel präsentiert sich ein Feuchtbiotop mit Wald und verschiedenen Farnen.
Ein kleineres Gewächshaus, das aus dem Jahr 1900 stammende Victoriahuset, steht am Ufer des Brunnsviken. Das denkmalgeschützte Gewächshaus ist nur im Sommer, von Anfang Mai bis Ende September geöffnet und beherbergt unter seiner historischen Glaskuppel neben unterschiedlichen Wasserpflanzen hauptsächlich verschiedene tropische Seerosen. Darunter befindet sich mit der spektakulären Amazonas-Riesenseerose (Victoria amazonica) auch die größte Seerose der Welt.
Im Eingangsbereich des großen Gewächshauses befindet sich ein Café, das neben Kaffee und Gebäck auch Erfrischungsgetränke und Eis anbietet. Warme Gerichte bekommt man im Restaurant, das in der nahe gelegenen ehemaligen Orangerie untergebracht ist.
Den botanischen Garten besuchen
Das Außengelände des botanischen Gartens ist jederzeit kostenlos zugänglich. Das große Gewächshaus ist, abgesehen von einigen wenigen Feiertagen, ganzjährig nur tagsüber geöffnet und der Besuch ist mit einem Eintrittsgeld belegt. Das Gleiche gilt für das kleinere Victoriahuset in der Nähe des Brunnsviken.
Mitgebrachte Mahlzeit können auf einer der zahlreichen Parkbänke oder den ausgewiesenen Picknickplätzen im Außengelände verzehrt werden. Im Gegensatz zu den meisten anderen Parks in Schweden darf man sich im botanischen Garten nicht einfach irgendwo auf einer der Rasenflächen niederlassen, da sich an vielen Stellen empfindliche Blumenzwiebeln unter der Grasnarbe verbergen.
Der gesamte botanische Garten und die Gewächshäuser verfügen über ausreichend breite Wege, die mit Kinderwagen und Rollstühlen befahren werden können. Die Wege im Außengelände besitzen einen Kiesbelag und führen in Richtung des Brunnsviken teilweise über Steigungen und Gefällestrecken. Rollstuhlgerechte Toiletten befinden sich in den beiden Gewächshäusern. Hunde dürfen nur im Außengelände des botanischen Gartens mitgeführt werden, müssen aber stets angeleint bleiben. In den beiden Gewächshäusern sind nur Assistenzhunde erlaubt.