Gröna Lund
Großer Vergnügungspark in Stockholm
Der große Vergnügungspark Gröna Lund liegt unmittelbar am Westufer der Insel Djurgården in Stockholm und ist der älteste Vergnügungspark in Schweden.
Gröna Lund, im Volksmund auch einfach nur Grönan genannt, wurde 1883 von dem Berliner Jacob Schultheis gegründet und zählt heute mit rund 1,5 Millionen Besuchern im Jahr zu den größten Attraktionen in Stockholm.
Etwas, was Gröna Lund im Unterschied zu anderen Vergnügungspark nicht hat, ist Platz. Dafür ist es umso spannender zu sehen, wie es den Parkbetreibern gelungen ist, eine derart hohe Dichte von Fahrgeschäften auf einer Fläche von weniger als 5 Hektar unterzubringen. Immerhin verfügt Gröna Lund über mehr als 30 Fahrgeschäfte, darunter alleine sieben Achterbahnen. Dazu gesellen sich weitere, nicht fahrende Attraktionen sowie eine große Bühne, auf der in jeder Saison bis zu 50 Konzerte sowohl nationaler als auch internationaler Musikstars stattfinden.
Die dicht gedrängten und teilweise ineinander verschlungenen Attraktionen erzeugen den besonderen Reiz von Gröna Lund – nämlich echte Jahrmarkt-Atmosphäre, in atemberaubend schöner Lage mit Blick auf das Stadtpanorama von Stockholm. Und wie auf einem großen Jahrmarkt gibt es in Gröna Lund außer den Fahrgeschäften noch verschiedene kleine Restaurants, Imbiss- und Süßwarenstände sowie einen Biergarten und jede Menge Spiel- und Lotteriebuden.
Die Attraktionen von Gröna Lund
Durch die kleine Straße Lilla Allmänna Gränd wird der Vergnügungspark zwar geteilt, jedoch mit der über die Straße führenden Fußgängerbrücke, Spanska Trappan (deutsch: Die spanische Treppe) verbunden. Der Bereich östlich der Straße ist deutlich kleiner, als der unmittelbar am Wasser gelegene Parkteil und wird Lilla Området (deutsch: Das kleine Gebiet) genannt.
Die Fahrgeschäfte und Attraktionen im Lilla Området sind auf Kinder zugeschnitten und bestehen unter anderem aus einem Kinder-Riesenrad, einem kleinen Freifallturm, einem historischen, über 120 Jahren alten Karussell oder einem alten Haus, das die Geschichten von Pettersson & Findus zum Thema hat.
Zu den Hauptattraktionen von Gröna Lund zählen die Geisterbahn Blå Tåget (deutsch: Der blaue Zug), ein Klassiker von 1935, die drei unterschiedlichen Freifalltürme sowie der Skyflyer Eclipse, der mit 121 Metern zu den höchsten der Welt gehört. Etwa eine Million Besucher verschaffen sich jährlich einen Adrenalin-Kick auf der Achterbahn Jetline und das Herzstück von Gröna Lund, das 1917 erstmals in Betrieb genommene Spaßhaus Lustiga Huset ist nach der Jetline der zweit beliebteste Publikumsmagnet des Parks.
Gröna Lund besuchen
Gröna Lund ist ein reiner Sommerbetrieb und nur in der Zeit von Ende April bis Ende September geöffnet. Die Öffnungszeiten variieren abhängig von Monat und Wochentag sehr stark und sind an den Wochenenden im Hochsommer am längsten, wenn der Park von 10 Uhr morgens bis 23 Uhr abends geöffnet ist.
Die Zugänge zu den meisten Fahrgeschäfte sind so gestaltet, dass sie auch von Gehbehinderten genutzt werden können. Sie zahlen den vollen Eintrittspreis, für Betreuer ist der Eintritt gratis. Angepasste Toiletten befinden sich an sechs unterschiedlichen Standorten im Park. Mit Ausnahme von Assistenzhunden sind keine Hunde in Gröna Lund erlaubt.
Die Geschichte und Entstehung von Gröna Lund
Gröna Lund hat eine lange Vorgeschichte als Ort für Vergnügungen, die bis in das 18. Jahrhundert zurück reicht. Ursprünglich war Gröna Lund ein großes Gartengrundstück, östlich des heutigen Vergnügungsparks, später gab es in der Nähe ein Gasthaus mit dem Namen Gröna Lund, das sogar in einigen Liedern vom Poeten und Komponisten Carl Michael Bellman besungen wurde.
Im beginnenden 19. Jahrhundert etablierten sich dort mehrere Gasthöfe und Kneipen sowie kleine Theaterbühnen für Kasperletheater, Komödianten und Musikanten. 1883 pachtete der aus Berlin stammenden Schreiner Jacob Schultheis das Gelände und errichtete dort den Vergnügungspark Gröna Lund. Als Schultheis 1914 starb, übernahmen seine Witwe und sein außerehelicher Sohn Gustaf Nilsson den Park.
1924 ließ sich Johan Lindgren's Konkurrenzunternehmen Nöjesfält auf der freien Fläche in unmittelbarere Nachbarschaft zu Gröna Lund nieder und es entbrannte ein erbitterter Wettbewerb zwischen beiden Vergnügungsparks. Im Verlauf der Firmen- und Familienfehde entwickelte sich eine Romanze zwischen Ninni, der Tochter von Gustav Nilsson und John, dem Sohn des Konkurrenten Johan Lindgren.
Erst nach dem Tod beider Väter im Jahr 1940 machten die Beiden ihre Beziehung öffentlich und heirateten 1942. Sie betrieben zunächst gemeinsam Nöjesfältet, bis sie den Park 1957 schlossen und ab dann Gröna Lund gemeinsam führten. 1981 wurde ihr gemeinsamer Sohn John Junior Betriebsleiter von Gröna Lund und anschließend führte dessen Tochter Nadja das Unternehmen, bis es 2001 an den Konzern Parks & Resorts Scandinavia verkauft wurde.