Dörarps Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Dörarp
Im Norden der Kommune Ljungby steht im kleinen Kirchdorf Dörarp die Dörarps Kyrka. Eine der mittelalterlichen Kirchen der Region, die seit ihrer Erbauung nur sehr wenige bauliche Veränderungen erfahren haben.
Die Dörarps Kyrka wurde irgendwann im 13. Jahrhundert errichtet und besteht aus einem rechteckigen Langhaus mit einem nur wenig schmaleren Chorraum ohne Apsis. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kirchen ihrer Zeit ist der Chorraum jedoch genauso hoch wie das Langhaus und die Kirche mit einem durchgehenden Satteldach gedeckt.
Erst im 17. Jahrhundert wurde die Sakristei an der Nordseite der Kirche sowie eine kleine Eingangshalle an der Südseite angebaut. Letztere wurde 1827 an ihre heutige Position vor die westliche Giebelwand versetzt und der Eingang an der Südseite verschlossen.
Der einige Schritte von der Kirche entfernt stehende Glockenstapel mit glockenförmigem Dach und Turmaufsatz wurde 1817 als Ersatz für einen älteren Vorgänger gebaut. Er wurde zunächst als offene Holzkonstruktion ausgeführt und 1917 mit Holzpaneelen verkleidet. Der Turm trägt zwei Kirchenglocken, wobei die große Glocke 1703 gegossen wurde. Die kleine Glocke stammt aus dem Jahr 1577, trägt eine russische Inschrift und wurde als Kriegsbeute aus Russland nach Dörarp gebracht.
Das Innere der Kirche
In ihrem Inneren bewahrt die Dörarps Kyrka Malereien und Kirchenkunst aus mehreren Jahrhunderten. Der älteste sakrale Gegenstand ist das aus dem 13. Jahrhundert stammende und mit Fabelwesen dekorierte steinerne Taufbecken. Aufgrund seiner ornamentalen Gestaltung wird das Taufbecken dem Steinmetz Bestiarius zugeschrieben, der zwischen 1180 und 1200 in Småland tätig war und auf die Anfertigung von künstlerisch hochwertigen Taufbecken spezialisiert war. Das Becken stand allerdings nicht immer in der Dörarps Kyrka, sondern stammt ursprünglich aus der nur wenige Kilometer entfernten Hallsjö Kyrka, von der heute nur noch eine Ruine erhalten ist.
Etwa gleichalt wie das Taufbecken ist das große Kruzifix, das als Altarbild in der Nische des 1932 freigelegten mittelalterlichen Chorfensters hängt. Gefolgt von einer hölzernen Madonnenskulptur aus dem 14. Jahrhundert, die sich an der Nordwand, kurz vor dem Chorraum befindet.
Gleich gegenüber, an der Südwand der Kirche, befindet sich die bemalte und mit reichen Holzschnitzereien dekorierte Kanzel mit Baldachin, die 1641 im Stil der späten Renaissance entstand. Recht jung sind hingegen die geschlossenen Kirchenbänke, die 1932 während der großen Restaurierung eingebaut wurden. Sie folgen jedoch den mittelalterlichen Vorbildern und die Türen der Bänke stammen sogar noch von ihren mittelalterlichen Vorgängern.
Die ältesten Wandmalereien stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert und befinden sich an den Wänden des Chorraumes. Sie sind leider nur noch in Fragmenten erhalten und zeigen biblische Szenen. Sie werden zum Teil überlagert von Malereien mit bogenförmigen Motiven aus der Zeit der Renaissance. Die Fensternischen in den Wänden des Langhauses sind mit Vorhangmalereien dekoriert, die genauso wie die Wolkenmotive unter der geraden Holzdecke aus dem späten 18. Jahrhundert stammen.