Gamla Fattighuset
Ehemaliges Armenhaus in Sölvesborg
Gamla Fattighuset, ein in freundlichem Gelb gestrichenes Haus mit rotem Ziegeldach in der Innenstadt von Sölvesborg, war einst das erste und einzige Armenhaus der Stadt.
Das aus groben Feldsteinen gemauerte, eineinhalb-geschossige Gebäude wurde 1821 fertiggestellt. Als Wohnstatt für mittel- und wohnungslose Mitbürger war das Gamla Fattighuset mit 6 Zimmern, 2 Küchen und einer Vorhalle ausgestattet. Seit 1940 wird das Gebäude vom archäologischem Verein Sölvesborg als Museum für seine Sammlungen genutzt.
1996 wurde das ehemalige Armenhaus als besonderes kulturgeschichtliches Erbe unter Denkmalschutz gestellt. Das gesamte Gebäude ist insgesamt sehr gut erhalten - die Schreinerarbeiten des Innenausbaus, sowie Kachelöfen und Kochherde stammen aus der Zeit, als das Haus erbaut wurde.
Spätestens nach dem großen Stadtbrand von 1801, durch den zwei Drittel der damaligen Bevölkerung Sölvesborgs obdachlos wurden, bestand großer Bedarf für ein Armenhaus. Es fehlten jedoch die notwendigen finanziellen Mittel und der Bau des Armenhauses wurde erst durch eine königliche Schenkung im Jahre 1819 ermöglicht.
Die größte Gruppe der Armenhausbewohner in der Mitte des 19. Jahrhunderts waren Witwen mit Kindern, gefolgt von unverheirateten älteren Frauen, psychisch Kranken und Waisenkindern. Das Haus war oft überfüllt, so das zeitweise auch die Küchen als zusätzliche Schlafräume genutzt wurden.
Die Einrichtung der Zimmer war sehr spartanisch und bestand in der Regel nur aus dem Wenigen, was die Menschen bei ihrem Einzug mitbrachten. Oft war es nur ein Bett oder ein Tisch mit Stuhl und ein wenig Kleidung. Und selbst diese wenigen persönlichen Besitztümer kamen meistens in den Besitz der Armenkasse, da die Bewohner oft den Rest ihres Lebens im Armenhaus verbrachten und ihren Besitz der Armenkasse testamentarisch vermachen mussten. Im Gegenzug bekamen jedoch auch vollkommen besitzlose Bewohner das Nötigste an Möbeln und Kleidung von der Armenkasse zur Verfügung gestellt.