Kvill Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Kvill
Das Naturschutzgebiet Kvill befindet sich in der Nähe des Weilers Kvill, rund 20 Kilometer nordwestlich von Vimmerby und ist abgesehen vom benachbarten Nationalpark Norra Kvill das einzige Naturschutzgebiet in der Gemeinde Vimmerby.
Das gesamte Areal des 30 Hektar großen Naturschutzgebietes Kvill war früher eine offene Kulturlandschaft, wie sie für das småländische Hochland typisch war. Aufgrund des sehr steinigen Untergrundes war Ackerbau nur eingeschränkt möglich – die Äcker waren daher nur klein und die Haufen mit aufgelesenen Steinen entsprechend groß.
Als Ausweg wurde überwiegend Viehzucht betrieben und die gerodeten Flächen als Weiden und Heuwiesen genutzt. Seinen besonderen Charakter erhält das Naturschutzgebiet Kvill durch den starken Kontrast, den die offenen Flächen mit großen Steinhaufen und freistehenden, großen Laubbäumen gegenüber dem dichten Nadelwald bilden, der das Naturschutzgebiet umgibt.
Viele der alten Laubbäume sind hohl und bieten ideale Nistplätze für Höhlenbrüter wie Waldkauz und Waldtaube. Gleichzeitig wachsen auf den Bäumen einige sehr seltene Flechtenarten. Der älteste Baum im Reservat ist die Kvilleken, Schwedens einzige tausendjährige Eiche.
Von der Sonne aufgeheizte Wiesenränder, Lichtungen, Steinhaufen und -mauern sowie Totholz bieten unterschiedliche Lebensräume für eine große Artenvielfalt von Tieren und Pflanzen. Auf den alten Weiden und Heuwiesen wachsen unter anderem Zweiblättrige Waldhyazinthe (Platanthera bifolia), Großer Klappertopf (Rhinanthus angustifolius), Heide-Nelke (Dianthus deltoides) und Arnika. Unter den zahlreichen Schmetterlingsarten, die auf den blühenden Wiesen heimisch sind, befinden sich auch Exemplare aus der Familie der bedrohten Widderchen (Zygaena).