Möllegårds Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Frösakull
Das Naturschutzgebiet Möllegårds Naturreservat besteht aus einem ursprünglichen Laubmischwald entlang des Flüsschens Nyrebäcken am Ortsrand von Frösakull, etwa fünf Kilometer nordwestlich von Halmstad.
Das Areal des unweit der Küste gelegenen Möllegårds Naturreservat ist 45 Hektar groß und besteht aus weichen Geländeformationen mit sanft ansteigenden flachen Hügeln aus angelagertem Flugsand. Durch das Naturschutzgebiet verläuft das flach eingeschnittene Flusstal des Nyrebäcken, der in seinem ursprünglichen Flussbett durch das Gebiet mäandert.
Der Erlenwald im Möllegårds Naturreservat
Innerhalb der feuchten Senken entlang des Flusses finden sich dicht stehende Schwarzerlen, die teilweise über einhundert Jahre alt sind. Auf den alten Bäumen wachsen zahlreiche seltene Flechten, wie beispielsweise die stark bedrohte Hypotrachyna revoluta, die an nur rund 50 Standorten in Schweden vorkommt.
Auf den feuchten Böden innerhalb des schattigen und zum Teil sumpfigen Erlenwaldes gedeihen zahlreiche feuchtigkeitsliebende Kräuter. Unter ihnen der Sumpf-Pippau (Crepis paludosa), die Hain-Sternmiere (Stellaria nemorum) und der Sumpffarn (Thelypteris palustris) mit seinen bis zu einem Meter langen Wedeln.
In den alten Schwarzerlen nisten Gebirgsstelze (Motacilla cinerea) sowie der seltene Kleinspecht (Dryobates minor) und mit etwas Glück bekommt man am Wasser den bunt gefiederten Eisvogel (Alcedo atthis) zu Gesicht. Im Fluss lebt unter anderem die in Halland recht seltene Bachschmerle (Barbatula barbatula), die nur an insgesamt zwei Standorten in der Provinz vorkommt.
Die Eichen im Naturschutzgebiet
Auf den höher gelegenen, durch Flugsand entstandene Geländeformationen im nördlichen Teil des Möllegårds Naturreservat befinden sich seit Jahrhunderten genutzte Weideflächen, auf denen eine Vielzahl von alten freistehenden Eichenbäumen zu finden sind. Die mächtigen Eichen mit ihren ausladenden Kronen sind zugleich Heimat für zahlreiche Insektenarten sowie für Moose, Flechten und Pilze.
Auf den dicken Stämmen und Ästen findet man beispielsweise das seidig grün gänzende Seidenmoos (Homalothecium sericeum) sowie die Baumpilze Eichen-Leberreischling (Fistulina hepatica) und Gemeiner Schwefelporling (Laetiporus sulphureus).
Ab April verwandeln sich die alten Weideflächen in ein Meer aus den blauen Blüten der Gewöhnlichen Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), wobei die Pflanze zugleich als Indiz für eine lange betriebene Weidewirtschaft und die regelmäßige Heuernte auf den Flächen gilt. Als Besonderheit gedeihen auf den alten Kulturflächen die nur in Halland vorkommende und stark bedrohte Halland-Brombeere (Rubus hallandicus).
Möllegårds Naturreservat erkunden
Das Naturschutzgebiet ist ein sehr beliebtes Naherholungsgebiet für die Bewohner von Halmstad und verfügt über eine Reihe von gut ausgebauten und leicht begehbaren Rundwegen. Der längste Rundweg ist die grün markierte Möllegårdsslingan mit etwa 2,5 Kilometer Länge, etwas kürzer ist beispielsweise die 1,7 Kilometer lange Gul Slingan (Gelbe Runde). Entlang der Wege befinden sich Ruhebänke, Picknick-Tische und Feuerstellen
Gleichzeitig ist Möllegård Start- und Zielpunkt des Prins Bertils Stig, einem etwa 18 Kilometer langen Wanderweg, der zum Teil an der Küste entlang zwischen dem Naturschutzgebiet Möllegård und dem Schloss in Halmstad verläuft.