Virsehatt Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Oskarström
Das Naturschutzgebiet Virsehatt Naturreservat befindet sich auf dem 70 Meter hohe Berg Virsehatt bei Oskarström, rund 20 Kilometer nordöstlich von Halmstad.
Als das Virsehatt Naturreservat 1937 eröffnet wurde, war es das erste Naturschutzgebiet in der Provinz Hallands Län im Südwesten von Schweden. Es erstreckt sich mit einer Fläche von 16 Hektar über den markanten Berg Virsehatt, der sich wie eine große Kuppel aus der Ebene am Ufer des Flusses Sennan erhebt.
Der felsige, stellenweise steile Berg ist bis hinauf auf den Gipfel durchgängig bewaldet. Hauptsächlich besteht dieser aus einem Laubmischwald, wobei an den Hängen und in den Schluchten vermehrt Eichen wachsen, während der Wald im oberen Teil des Berges eher von Buchen dominiert wird.
Die Flora und Fauna des Naturschutzgebietes
Die am Fuß des Berges gelegenen Teile des Naturschutzgebietes bestehen an der Süd- und Westseite aus Weiden und Wiesen mit einzelnen Eichen sowie Haselnuss- und Wacholderbüschen. Das üppigste Grün befindet sich an der Nordseite in der Nähe des Flussufers. Dort wachsen Erlen und Himbeersträucher und am Berghang stecken im Frühjahr Leberblümchen (Anemone hepatica) und Wald-Gelbstern (Gagea lutea) ihre Blüten durch das braune Laub des Vorjahres.
Der Fluss besitzt als wesentlicher Teil des Naturschutzgebietes eine intakte Bodenfauna und ist Lebensraum für empfindliche Vögel und Fische. Forellen und sogar Lachse laichen dort und am Wasser jagen Eisvögel (Alcedo atthis), Gebirgsstelzen (Motacilla cinerea) und Wasseramseln (Cinclus cinclus) nach Wasserinsekten.
Der dramatischste Teil des Naturschutzgebietes befindet sich auf dem Gipfel des Virsehatt. Dort fallen die Felswände stellenweise über viele Meter senkrecht in die Tiefe ab und bieten von oben einen unverstellten und weiten Blick über die umliegende Landschaft, den Flusslauf sowie bei guter Sicht bis hinüber zum Meer.
Prähistorische Bedeutung des Bergs Virsehatt
Der Sage nach wurden einige der steilen Klippen in vorchristlicher Zeit als sogenannte Ättestupa benutzt – ein Abgrund, in den sich die Alten und Kranken zu Tode stürzten oder gestürzt wurden, wenn sie zur Belastung für die Gemeinschaft wurden. Belege gibt es dafür zwar nicht, aber da der Begriff recht oft im Zusammenhang mit hohen Klippen in der frühen Geschichte Skandinaviens auftaucht, kann man nicht wirklich sicher sein.
In jedem Fall war eine der Klippen ein bronzezeitlicher Opferplatz, da einige Felsen die typischen kleine schalenförmigen Vertiefungen, sogenannten Skålgropar aufweisen, die in der Bronzezeit zur Aufnahme von Opfergaben in den Stein gemeißelt wurden. Desweiteren stößt man auf dem Berggipfel auf einige Mauerreste einer prähistorischen Fluchtburg, was für diese Region Hallands eher untypisch ist.
Das Virsehatt Naturreservat spielend erkunden
Um dem Aufenthalt im Naturschutzgebiet für Kinder interessanter zu machen, gibt es eine digitale Schatzjagd am Berg. An verschiedenen Stationen kann man QR-Codes scannen und wird von einem Charakter namens Virse in eine Geschichte eingeführt. Diese erzählt von mehreren Brüdern, die vor 1.500 Jahren drei Schätze im Berg versteckt haben. Die Schatzjagd führt dabei über den gesamten Weg bis hoch auf den Gipfel. Mit Hilfe der Karten auf dem Smartphone oder Tablet lassen sich die versteckten Schätze finden und an jeder Station auf dem Weg bekommt man einen weiteren Teil der Geschichte zu hören.
Vom Parkplatz am Fuß des Berges führen zwei markierte Rundwege durch das Naturschutzgebiet. Einer der Wege führt auf mittlerer Höhe um den Berg herum und an der West- und Südseite durch die Weidelandschaft am Fuß des Berges zurück. Der zweite Weg führt steil, teilweise mit Hilfe von Treppen, unmittelbar auf den Berggipfel hinauf. Von dort zurück entlang des Hangs um den Berg herum, mit der Möglichkeit, zwischendurch zum Flussufer abzuzweigen.