Skurugata Naturreservat
Schlucht & Aussichtspunkt bei Eksjö
Im Skurugata Naturreservat, rund 10 Kilometer nordöstlich der malerischen Holzstadt Eksjö, trifft man mit der Schlucht Skurugata auf das wohl bemerkenswerteste Naturdenkmal Südschwedens sowie mit dem Aussichtspunkt Skuruhatt auf einen der höchsten Punkte Smålands.
Das Naturschutzgebiet befindet sich auf einer dicht bewaldeten Bergkuppe, ist 42 Hektar groß und wurde bereits 1967 eingerichtet. Durch das Skurugata Naturreservat führt ein zwei Kilometer langer Rundweg, vom Parkplatz über den Aussichtspunkt Skuruhatt und anschließend durch die Schlucht Skurugata. Am Parkplatz befinden sich teilweise überdachte Picknickplätze sowie eine Toilette.
Schöne Aussicht vom Skuruhatt
Der zum Skuruhatt führende Teil des Rundweges ist durchgängig mit einem Schotterbelag ausgebaut, hat nur wenig Steigung und kann relativ gut mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen passiert werden. Am Ende der etwa 600 Meter langen Strecke durch den Wald weichen die Bäume zurück und man erreicht das Plateau des Skuruhatt, den mit 337 Metern dritthöchsten Berg in Småland.
Bei guten Sichtverhältnissen hat man einen meilenweiten malerischen Ausblick über umliegende Dörfer, Seen und die bis zum Horizont reichenden Wälder des småländischen Hochlandes. Zusätzlich gibt es eine einfache Wetterschutzhütte, Tische und Bänke sowie feste Grillplätze, so das man dort eine Kaffeepause oder einen Picknick verbringen und gleichzeitig die herrliche Aussicht genießen kann.
Die beeindruckende Schlucht Skurugata
Schluchten gibt es in Småland einige, aber die Skurugata ist mit einer Länge von 800 Metern, einer Breite zwischen sieben und 24 Metern und den bis zu 35 Meter hohen, steil aufragenden Felswänden die größte unter ihnen.
Der Eingang der Schlucht befindet sich nur wenige Schritte vom Skuruhatt entfernt, der Kontrast könnte aber kaum größer sein. Vom hellen und luftigen Felsplateau wird man zunächst umfangen vom gedämpften Licht des dichten Waldes am südlichen Ende der Schlucht, verbunden mit der Luftfeuchtigkeit eines kleinen Feuchtgebietes, das von dem in der Schlucht entspringenden Bächlein gespeist wird.
Je weiter man in die Schlucht vordringt, werden die aus graubraunem Porphyr bestehenden Felswände höher und es wird zunehmend kühler. Der Temperaturunterschied zwischen der tiefsten Stelle der Skurugata und dem Skuruhatt beträgt im Sommer teilweise bis zu 20 Grad Celsius. In manchen Jahren findet man im Sommer vereinzelte Schneereste in der Schlucht.
Das Klima in der Skurugata ist verantwortlich für eine spezielle Flora mit einer großen Vielfalt verschiedener Farne und seltener Moose, die hauptsächlich die Felsspalten besiedeln. Darunter befinden sich Exemplare des Echten Orkney-Mooses (Anastrepta orcadensis), das sonst nur noch vereinzelt in den Gebirgsregionen im nordwestlichen Schweden vorkommt.
Durch die Schlucht wandern
Tief unten in der Schlucht trifft man auf die Skurukälla, eine Quelle mit Trinkwasserqualität, die den nach Süden abfließenden Bach speist. An einer schwer zugänglichen Stelle befindet sich Tjuva-Jösses håla, eine Höhle, in der Tjuva-Jösse, ein der Sage nach mit den Trollen verbündeter Dieb gehaust haben soll.
Der Weg durch die Schlucht ist nicht einfach zu begehen und erfordert eine gewisse Trittsicherheit. Der Trampelpfad ist oft nur daran erkennbar, dass die Felsblöcke, die den Grund der Schlucht fast vollständig bedecken, an bestimmten Stellen "blank" sind.
Es geht im wahrsten Wortsinn über Stock und Stein und vom Skuruhatt gerechnet benötigt man schon etwas Zeit, um durch die Schlucht zurück zum Parkplatz zu gelangen. Umgestürzte Bäume und unzählige, manchmal rutschige Felsbrocken liegen im Weg und müssen im Zickzack umgangen und teilweise überklettert werden. Dazu steigt der Weg zum nördlichen Ende der Schlucht an und wird zunehmend steiler. Es ist daher ratsam, halbwegs festes Schuhwerk zu tragen.