Stendörrens Naturreservat
Beliebtes Naturschutzgebiet bei Nyköping
Das Stendörrens Naturreservat ist eines der populärsten Naturschutzgebiete in Södermanland. Es liegt inmitten der malerischen Schärenlandschaft zwischen Nyköping und Trosa an der Küste der Kommune Nyköping.
Stendörrens Naturreservat trägt seinen Namen nach dem schmalen Sund, der zwischen der schmalen Landspitze Aspnäset und der Insel Krampö verläuft. Er wird erstmalig in der aus dem 13. Jahrhundert stammenden Fahrwasserbeschreibung Navigato Danica als Stendörr Sund bezeichnet, da er bei der Durchfahrt wie ein steinernes Tor zur offenen Ostsee erscheint.
Insgesamt verfügt das 1972 eingerichtete Naturschutzgebiet Stendörren über eine Fläche von etwas mehr als 900 Hektar mit fast unberührter Natur, wovon allerdings rund 720 Hektar auf dem Wasser liegen. Der problemlos vom Festland zu erreichende Teil des Naturschutzgebietes erstreckt sich über die Halbinsel Aspö und die benachbarten Inseln Äspskär und Stora Krokholmen. Die westlich der Insel Krampö gelegenen Inseln und Inselchen sowie die südlich gelegenen äußeren Schären sind hingegen ausschließlich mit dem Boot zu erreichen.
Die Schären zu Fuß erleben
Man muss sich nicht aufs Wasser begeben, um echtes Schären-Feeling zu erleben, denn die felsigen Inseln Äspskär und Stora Krokholmen sind über mehrere Hängebrücken und Stege mit dem Festland verbunden. Auf dem Weg über die Inseln ist die Ostsee quasi nie weiter als einen Steinwurf entfernt, denn die Rundwege führen immer entlang der Uferregionen. Von dort bieten sich unverstellte Ausblicke sowohl über die offene Ostsee bis zum Horizont als auch auf die benachbarten Inseln des Schärengartens.
Aber auch die verzweigten Rundwege auf der Halbinsel führen durch ursprüngliche Natur überwiegend am Wasser entlang und bieten herrliche Ausblicke auf die See. Einer dieser Wege führt unter anderem nach Aspnäset, der nordöstlichen Spitze der Halbinsel, wo sich die engste Stelle des Sundes, das eigentliche "steinerne Tor" befindet.
Das gut ausgebaute Netz der Rundwege führt die Besucher in ziemlich jeden Winkel des Naturschutzgebietes und durch die Verbindungen der Wege untereinander ist es möglich, dass man je nach Lust und Laune unterschiedlich lange Strecke gehen kann. Einer der Rundwege ist so präpariert, dass er auch mit einem Rollstuhl befahren werden kann. Entlang der Strecken gibt es zudem etliche Rast- und Grillplätze, Toiletten und Wetterschutzhütten.
Stendörrens Naturreservats Flora & Fauna
An vielen Stellen des Naturschutzgebietes tritt der felsige Untergrund aus rötlichem, rund 1,8 Milliarden alten Gneis zu Tage und präsentiert sich mit abgerundeten Kanten und zahlreichen Schleifspuren, die die eiszeitlichen Gletscher bis vor etwa 10.000 Jahren hinterlassen haben.
Je nach Lage und Beschaffenheit des Untergrundes zeigen sich unterschiedliche Biotope mit ihrer jeweils charakteristischen Flora. Auf den nährstoffreichen und feuchten Uferwiesen gedeihen Gänsefingerkraut (Argentina anserina) und Tausendgüldenkraut (Centaurium) und an den eher steinigen Strandabschnitten stehen Baldrian (Valeriana) und Strand-Milchkraut (Lysimachia maritima).
Dort, wo die Erdschicht über dem felsigen Untergrund dick genug ist, steht dichter Fichtenwald und der schattige Waldboden wird von Beerensträuchern und unterschiedlichen Moosen bedeckt. Auf den felsigen und trockenen Partien wachsen niedrige Krüppelkiefern aus den mit Humus gefüllten Felsspalten, bei kleineren Erdansammlungen stecken Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor), Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) sowie Scharfer Mauerpfeffer (Sedum acre) und andere Steinbrechgewächse ihre Köpfe der Sonne entgegen. Und dort, wo keine Erdkrume vorhanden ist, haben verschiedene Flechten den blanken Fels besiedelt.
Neben Hasen, Füchsen, Dachsen, Rehen und Elchen, die sich maßgeblich in den dichter bewaldeten Teilen des Naturschutzgebietes aufhalten und sich den Besuchern meistens nicht zeigen, stellen vor allem die zahlreichen Wasservögel den sichtbaren Teil der örtlichen Tierwelt. Küstenseeschwalben (Sterna paradisaea), Eiderenten (Somateria mollissima), Sturmmöwen (Larus canus), Austernfischer (Haematopus ostralegus) und Gänsesäger (Mergus merganser) sind ständig präsent und nicht selten zieht ein Seeadler (Haliaeetus albicilla) auf mächtigen Schwingen seine Kreise am Himmel.
Am südöstlichen Ende der Halbinsel befindet sich das Besucherzentrum Naturum Stendörren. Das Naturum, dessen Gebäudegrundriss den ausgebreiteten Schwingen eines Fischadlers nachempfunden ist, ist nur während der Sommermonate geöffnet. Dann vermittelt es in seinen Dauer- und Themenausstellungen interessante Informationen nicht nur über die Flora, Fauna und Geologie des Naturschutzgebietes, sondern auch über die kulturgeschichtliche Entwicklung innerhalb des Schärengartens.