Vrångstads Gravfält
Frühgeschichtliches Gräberfeld bei Bottna
In der Nähe des Kirchdorfes Bottna im Südwesten der Gemeinde Tanums Kommun befindet sich in unmittelbaren Nachbarschaft des Gehöfts Vrångsstad mit dem Vrångstads Gravfält eines der größten frühgeschichtlichen Gräberfelder in der historischen Provinz Bohuslän.
Vrångstads Gravfält besteht aus rund 90 unterschiedlichen Grabmonumenten, die sich in Gestalt von Hügelgräbern, Steinsetzungen, Steinkreisen und Menhiren über einen Hang und eine Bergkuppe erstrecken. In ihrer Art und in den Ausgrabungsfunden weisen die Grabmäler von Vrångstad dabei deutliche Parallelen zum Greby Gravfält als dem größten Gräberfeld in der Region auf.
Grabmonumente und Felsritzungen
Die überwiegende Mehrzahl der Grabmonumente innerhalb des Vrångstads Gravfält stammen aus der Eisenzeit und sind rund 1.500 bis 2.000 Jahre alt. Das wohl bekannteste Grabmal in Vrångstad ist allerdings der sogenannte Långdösen, also Dolmen von Vrångstad, ein großes, etwa 5.000 Jahre altes Megalithgrab aus der Jungsteinzeit, das zu den am besten erhaltenen Grabmälern seiner Art in Schweden gezählt wird.
Der Dolmen befindet sich abseits, etwa 500 Meter südwestlich des großen Gräberfeldes auf der Spitze eines Felsenhügels und besitzt eine Gesamtlänge von 23 Metern. Die eigentliche Grabkammer wird von fünf aufgestellten Felsbrocken gebildet, auf denen eine große längliche Felsplatte als Dachstein gelagert ist. Die Kammer wird von neun Menhiren umringt und liegt innerhalb eines abgetragenen Hügels, der ursprünglich das Grabmonument vollständig bedeckt hat.
Aber auch unsere nordischen Vorfahren aus der Bronzezeit haben im Dunstkreis des Vrångstads Gravfält ihre Spuren hinterlassen. Wenn auch nicht in in der Gestalt von Grabmälern, sondern in Form von über 3.000 Jahre alten Felsritzungen, die sich etwa 100 Meter östlich vom Parkplatz entfernt auf der gegenüberliegenden Seite der Straße befinden.
Vrångstads Gravfält erkunden
Das große Gräberfeld, das nach archäologischen Erkenntnissen einst eine zusammenhängende Fläche bedeckte, ist heutzutage zweigeteilt. Gleich nordwestlich des Parkplatzes befindet sich das sogenannte untere Grabfeld, das aus etwa 25 Hügelgräbern, zwei Steinsetzungen und zwei Menhiren besteht. Südwestlich davon befindet sich auf einem langgestreckten Bergrücken das deutlich größere, sogenannte obere Gräberfeld.
Das malerisch auf einem Plateau gelegene obere Gräberfeld besteht aus zehn Menhiren und rund 60 Hügelgräbern in unterschiedlichen Größen, wobei das größte einen Durchmesser von rund 16 Metern besitzt. Im nördlichen Teil des oberen Gräberfeldes befindet sich zudem eine interessante Aufstellung von insgesamt vier, in einer Reihe aufgestellten Menhire. Dabei stehen drei der Hinkelsteine nah beieinander und der vierte in einigen Metern Abstand – einer Theorie zu Folge symbolisieren sie Krieger, die ihrem Anführer folgen.
Eine weiteres, eher ungewöhnliches Grabmonument liegt auf dem südlichen Hang dieser Bergkuppe. Dort befinden sich zwei ausgesprochen große Steinkreise mit einem Durchmesser von 15 und 11 Metern, die sich, was sehr außergewöhnlich ist, tangential berühren.
Alle Teile des großen Gräberfeldes sind über einen rund zwei Kilometer langen Rundweg miteinander verbunden, auf dem man sich der Jahrtausende alten Kulturgeschichte während eines etwa einstündigen Waldspaziergangs nähert.
