Fågelboet

Das rote Holzhaus mit weißen Kanten war das Elternhaus von August Bondeson, das er liebevoll Fågelboet (Vogelnest) nannte. Gebaut wurde das Haus 1855 von den Eltern des Autors, dem Schumacher und Sattler Carl Bondeson und seiner Frau Lisa. Hier wuchs August Bondeson zusammen mit zwei jüngeren Geschwistern auf und auch später war der lebenslange Junggeselle sehr häufig zu Besuch. Fågelboet war sozusagen der Rückzugsort Bondesons, in dem er unter anderem Teile seiner Manuskripte und seiner volkstümlichen Sammlungen verwahrte. Als botanisch interessierter Mensch half er seinen Eltern häufig bei der Pflege des Gartens.

Der Autor August Bondeson

Schon sehr früh erwachte das Interesse für die Erzählkunst bei August durch die volkstümlichen Erzählungen seines Vaters, der als begnadeter Erzähler und für sein phänomenales Gedächtnis bekannt war. So stammt gut die Hälfte aus dem 1880 erschienenen Buch Halländska sagor (Sagen aus Halland) aus den Erzählungen des Vaters.

Sein erstes Buch veröffentlichte August Bondeson bereits 1875, kurz bevor er sein Medizinstudium begann, das er als Facharzt für Hautkrankheiten beendete und 1889 eine eigene Praxis in Göteborg eröffnete. Während des Studiums und seiner Tätigkeit als Arzt setzte Bondeson seine schriftstellerische Tätigkeit fort, so das er am Ende seines relativ kurzen Lebens bereits 22 Bücher, einige Lieder und Theaterstücke sowie zahlreiche Erzählungen in sogenannten Weihnachtszeitungen veröffentlicht hatte.

Seinen größten schriftstellerischen Erfolg erzielte er mit dem zweiteiligen Roman Skollärare John Chronschoughs memoarer (Erinnerungen des Schullehrers John Chronschough), in dem er das Leben eines selbstgefälligen Volksschullehrers erzählt.

Das Museum Fågelboet

Als Volkskundler bereiste er mehrere schwedische Provinzen und sammelte dort kulturgeschichtliche Gegenstände, Volkslieder und regionale Erzählungen. Er dokumentierte einerseits sehr genau die Kultur der schwedischen Landbevölkerung im ausgehenden 19. Jahrhundert und schuf sich andererseits ein treues Publikum mit humorvollen Erzählungen.

Bereits 1936 wurde Fågelboet mit allem Inventar von August Bondesons Neffen an das Kulturgeschichtliche Museum Halland verschenkt. Das Haus ist noch genau so eingerichtet wie zu Lebzeiten von August Bondeson und zeigt neben einer Fülle von Exponaten zum Leben und Wirken des Autors gleichzeitig die Einrichtung eines Wohnhauses zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Das Museum Fågelboet ist von Anfang Mai bis Ende September für Besichtigungen geöffnet – diese müssen allerdings im Vorfeld beim Hallands Kulturhistoriska Museum in Varberg gebucht werden.