S:t Petri Kyrka
Historische Kirche in Malmö
Die S:t Petri Kyrka in Malmö, eine dreischiffige Basilika mit Querschiff und umlaufendem Kreuzgang, stammt aus dem frühen 14. Jahrhundert und ist das ältestes Bauwerk in der Innenstadt von Malmö.
Gebaut wurde die S:t Petri Kyrka im Stil der sogenannten "baltischen Ziegelgotik" und zeigt dabei große Ähnlichkeit mit der Marienkirche in Lübeck. Der Turm der Kirche, der übrigens im 15. Jahrhundert zweimal eingestürzt war, erhielt sein heutiges Aussehen und die Turmspitze erst im Jahr 1890.
Am Hauptgebäude befinden sich einige Anbauten, wovon die Doppelkapelle der älteste ist. Der westliche Teil dieser Kapelle war der erste Vorraum der Kirche und der östliche Teil war während der katholischen Zeit der heiligen Jungfrau Maria geweiht.
S:t Petri Kyrka: Öffnungszeiten
Öffnungszeiten
Montag – Sonntag: 10:00 – 18:00
Stand: 07/2019 | Angaben ohne Gewähr.
Geschichte
Die Kapelle, die westlich vom heutigen Haupteingang liegt, ist die sogenannte Kaufmannskapelle und stammt aus dem späten 15. Jahrhundert. Sie wurde von der Malmöer Kaufmannschaft errichtet und von ihnen für Gottesdienste und Treffen genutzt. Während der katholischen Zeit hatte diese Kapelle einen Marienaltar und war mit einer Wand von der Hauptkirche abgetrennt. Nach der Reformation hatte die Kapelle keine kirchliche Funktion mehr und wurde als städtische Rumpelkammer, später als Spritzenhaus genutzt.
Während der Reformation wurden die gesamten Deckenmalereien in der Kirche mit weißer Farbe überstrichen. Erst Anfang des 20.Jahrhunderts wurden die Deckenmalereien in der Kaufmannskapelle wieder freigelegt und zählen heute zu den am besten erhaltenen Deckenmalereien des Spätmittelalters.
Der Altaraufsatz in der Kirche ist der größte, in Holz gefertigte Altaraufsatz in Nordeuropa. Er wurde von 1608–1611 unter der Leitung des deutschstämmigen Bildhauers Hendrich Könnicke in Zusammenarbeit mit mehreren regional bekannten Bildhauern geschaffen.
Die große Kanzel wurde nach zweijähriger Arbeit des Bildhauers Daniel Stenhugger im Jahr 1599 eingeweiht. Ihre charakteristischen schwarzen Steine stammen aus dem Steinbruch bei Fogelsång, nord-östlich von Lund. Die Baukosten der Kanzel wurden vom damaligen Ratsherrn Engelbret Fris als Spende an die Stadt Malmö getragen.
In der Kirche befinden sich zahlreiche Epitaphien-Tafeln als Zeugnisse reicher Bürger, deren Gräber innerhalb der Kirche lagen. Die meisten dieser Tafeln stammen aus dem 17. Jahrhundert. Die heute noch vorhandenen Epitaphe sind ausschließlich aus Stein, da während einer Restaurierung im 19. Jahrhundert alle hölzernen Gegenstände, darunter auch die älteren, hölzernen Epitaphien-Tafeln verbrannt wurden.
Ebenso findet man jede Menge Grabsteine aus dem 17. und 18. Jahrhundert in der Kirche. Etwa bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war der gesamte Fußboden der Kirche mit Grabplatten aus dem Mittelalter bedeckt und selbst die heute noch erhaltene Grabsteine zeugen vom früheren Reichtum der Handelsstadt Malmö.
In der Sakristei werden einige Kleinodien vergangener Zeiten aufbewahrt, darunter u. a. die Büchersammlung der Dringenbergska liberiet. Die Bücher dieser Bibliothek stammen zum Teil aus dem 16. Jahrhundert und befinden sich schon seit jener Zeit im Besitz der S:t Petri kryka.