Stora Köpinge Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Stora Köpinge
Die aus dem frühen 12. Jahrhundert stammende Stora Köpinge Kyrka ist die verhältnismäßig üppig ausgeschmückte Kirche des kleinen Dörfchens Stora Köpinge im Nordosten der Gemeinde Ystad.
Der Grund, warum die Kirche in Stora Köpinge für das nur von rund 120 Menschen bewohnte Dörfchen ungewöhnlich prachtvoll ausgefallen ist, liegt darin, dass das am Flüsschen Nybroån gelegene Dorf vor der Gründung von Ystad ein bedeutender Handelsplatz war.
Zu Beginn des 12. Jahrhunderts wurde zunächst das Langhaus der Kirche gebaut und das Deckengewölbe mit den bis heute erhaltenen Kalkmalereien dekoriert. Die Motive zeigen unter anderem Sankt Laurentius und Sankt Nikolaus sowie Johannes den Täufer.
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts wurde der niedriger abgesetzte Altarraum nebst der halbrunden Apsis angebaut. Gleichzeitig begann man mit der Verbreiterung des Langhauses, wobei diese Erweiterung nur an der östlichen Hälfte dieses Gebäudeteils vollzogen wurde. Man geht davon aus, dass die zu diesem Zeitpunkt durch die Stadtgründung von Ystad abnehmende Bedeutung von Stora Köpinge für den Stopp der Erweiterung verantwortlich war.
Nichtsdestotrotz wurden die Deckengewölbe in der Osthälfte des Langhauses, des Altarraumes und der Apsis im späten 14. Jahrhundert mit prächtigen Malereien dekoriert. Sie werden den sogenannten Snårestadmästaren zugeschrieben, einer anonymen Gruppe von Kirchenmalern, die etliche Kirchen im mittleren und östlichen Teil von Süd-Skåne dekorierten.
Prachtvolle Objekte im Inneren der Kirche
Der 1610 geschaffene Altaraufsatz mit seinen außergewöhnlich prachtvollen Schnitzereien gilt als das bedeutendste Objekt historischer Kirchenkunst innerhalb der Stora Köpinge Kyrka. Es stammt von einem ebenfalls anonymen Meister, den man als Köpingsmästaren bezeichnet und dessen Werke die der bekanntesten Kunstschnitzer seiner Zeit, wie beispielsweise die von Jakob Kremberg noch übertreffen.
Aufgrund der Gestaltung des Altars geht man davon aus, dass der unbekannte Meister Erfahrungen in Rom gesammelt und von den Meistern der italienischen Renaissance wie Michelangelo und Rafael inspiriert wurde. Ein ähnlicher Stil findet sich in der ebenfalls mit aufwändigen Schnitzereien verzierten Kanzel mit Baldachin, die vom selben Künstler im Jahr 1597 geschaffen wurde.
Der Baldachin über dem Taufbecken ist ebenfalls ein Werk des unbekannten Meisters, während das aus Stein gehauene, fast quadratische Taufbecken noch aus der Entstehungszeit der Kirche im 12. Jahrhundert stammt.