Balkåkra Kyrkoruin
Kirchenruine in Balkåkra
Balkåkra Kyrkoruin ist die Ruine der aus dem 13. Jahrhundert stammende Kirche des ehemaligen Kirchdorfes Balkåkra, rund 8 Kilometer westlich von Ystad.
Während das ursprüngliche Mauerwerk der romanischen Kirche nicht mehr erhalten ist, besteht die Balkåkra Kyrkoruin aus dem vollständig erhaltenen spätmittelalterlichen Kirchturm sowie dem Mausoleum der Besitzer des nahe gelegenen Schlosses Marsvinsholm.
Die Initialen "E C S" an der Westseite des Kirchturms stehen für Ebba Christina Sjöblad, Herrin auf Schloss Marsvinsholm, die 1773 das Patronat über die Kirchen in Balkåkra und Snårestad erhielt. Nach ihrem Tod wurde das Kirchenpatronat an ihren Sohn Eric Ruuth, Industriemagnat und kurzzeitig schwedischer Finanzminister unter König Gustav III., übertragen.
Eric Ruuth starb 1820 und wurde in der Grabkapelle in der Kirche von Balkåkra beigesetzt. Nachdem eine neue Kirche in Marsvinsholm 1867 fertiggestellt worden war, wurde die Kirche in Balkåkra aufgegeben. Das Inventar wurde auf andere Kirchen verteilt. Die prunkvoll gestaltete Kanzel aus der Zeit des Barock befindet sich beispielsweise heute in der Kirche von Vallösa, während sich das Altarbild und einige holzgeschnitzte Apostelfiguren im Historischen Museum Lund befinden.
1892 stellte man die mittelalterlichen Gewölbe der verfallenden Ruuthschen Grabkapelle wieder her und wandelte sie mit einem eigenem Dach zu einem freistehenden Mausoleum um. 1916 wurde das Mausoleum mit Mitteln der Höganäswerke restauriert, um das Gedenken an ihren Firmengründer Eric Ruuth lebendig zu erhalten. Diese Restaurierung hat wesentlich zum Erhalt der Ruine in Balkåkra beigetragen, nachdem große Teile der Kirche im 19. Jahrhundert abgerissen worden waren.
1929 wurde die Ruine mit Hilfe von privaten Spenden konserviert. Dabei wurde der Turm vollständig renoviert, und sein Dach mit historischen Dachziegeln neu eingedeckt. Des Weiteren baute man ein Stückchen der früheren Seitenmauer des Langschiffes zwischen Turm und Mausoleum wieder auf.