Hagestad Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Löderups Strandbad
Das 320 Hektar große Hagestads Naturreservat verläuft entlang der Küste im Südosten von Skåne und beginnt östlich der Ortschaft Löderups Strandbad. Zusammen mit dem sich anschließenden Sandhammerens Naturreservat erstreckt sich hier eine der größten und wertvollsten Küstendünenlandschaften Schwedens.
Die Landschaft im Hagestads Naturreservat besteht aus einem Mosaik aus Sanddünen, offenen Heide- und Graslandschaften sowie lichten Wäldern mit Strandkiefern und uralten Eichen. Aufgrund der Umgebung mit ständigem Wind bieten die sonst geraden und hochstämmigen Eichen in Hagestad einen eher ungewohnte Anblick, wachsen sie dort doch sehr niedrig, sind mehrstämmig, krumm und knorrig.
Die Eichen sind Heimat für eine Reihe spezialisierter Insekten und im lichten Schatten der alten Bäume wachsen die Orchideenart Breitblättrige Stendelwurz (Epipactis helleborine) sowie massenhaft Maiglöckchen (Convallaria majalis).
Die alten Eichen sind die Überbleibsel eines großen Waldes aus einer Zeit, als das Areal des Naturschutzgebietes noch Gemeindeflur war und von den Bauern der Umgebung gemeinschaftlich als Weidegebiet für ihr Vieh und für den Holzeinschlag genutzt wurde. Im 18. Jahrhundert war soviel des ursprünglichen Eichenwaldes verschwunden, dass der Wind freies Spiel hatte und sich große Flugsandfelder bildeten. Um dem Flugsand Herr zu werden, wurden dann im 19. Jahrhundert im großen Stil Kiefern angepflanzt.
Innerhalb dieser Kiefernwälder befinden sich kleine sandige Lichtungen. Die trockenen, von der Sonne erwärmten Flächen sind eigene Biotope für wärmeliebende Insekten, die ihrerseits Nahrungsquelle für zahlreiche Vogelarten, darunter auch Ziegenmelker (Caprimulgus europaeus) und Heidelerche (Caprimulgus europaeus) sind.
Die Landschaft westlich des kleinen Flüsschens Tyge Å bis zur nördlichen Grenze des Naturschutzgebietes bei Backåkra besteht aus einer offenen und sehr artenreichen Graslandschaft. In Teilen der Graslandschaft wird die spezielle Zusammensetzung der Flora durch regelmäßige Heuernten erhalten.
Dort findet man die typischen Trockenrasengewächse wie Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum), Feinblättrige Wicke (Vicia tenuifolia) und Gewöhnliche Kuhschelle (Pulsatilla vulgaris), aber auch Raritäten wie Prachtnelke (Dianthus superbus) und Traubige Graslilie (Anthericum Liliago).
Ständig in Veränderung ist die Uferlinie in Hagestad. Sie hat sich durch die starke Meereströmung während der letzten 30 Jahre rund 200 Meter weit ins Landesinnere verschoben. Der von der Strömung abgetragene Sand wird allerdings nicht weit transportiert, sondern ein wenig weiter östlich am Ufer des benachbarten Naturschutzgebiet Sandhammaren wieder abgelagert.