Valleberga Kyrka
Mittelalterliche Rundkirche in Valleberga
Die Valleberga Kyrka im kleinen Kirchdorf Valleberga, etwa 17 Kilometer östlich von Ystad, fällt nicht nur durch ihre besondere Form auf, sondern gilt zugleich als die einzige erhaltene Rundkirche in Skåne Län.
Die ursprüngliche Rundkirche wurde in der Mitte des 12. Jahrhunderts aus Kalksteinen gebaut. Bereits 1343 wurde die Valleberga Kyrka zum ersten Mal umgebaut, wobei sie mit Deckengewölben ausgestattet wurde und mit nachträglich eingesetzten Wandvorsprüngen das innere Erscheinungsbild einer Kreuzkirche erhielt. Die Kalkmalereien an den Gewölben entstanden etwa 100 Jahre später.
Etwa zur gleichen Zeit wurde der wuchtige Turm gebaut, der etwa 20 Meter südlich der Kirche steht. Dieser Turm war sowohl Wehrturm, ein sogenanntes Kastal, als auch Glockenturm und höchstwahrscheinlich Teil einer ehemals um die Kirche verlaufenden Ringmauer.
Neben den bereits erwähnten Kalkmalereien sind auch sakrale Gegenstände aus dem Mittelalter erhalten geblieben. Der älteste Gegenstand ist das steinerne Taufbecken, das im Jahr 1160 von einem Steinmetz namens Majestatis angefertigt wurde und vollständig mit Reliefdarstellungen der Apostel Petrus und Paulus verziert ist.
Der holzgeschnitzte und reich verzierte Altarschrein stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert und zeigt auf seinen beiden Türflügeln die Reliefs der zwölf Apostel. Im Inneren des Schreins stehen zwei große Skulpturen, die die Apostel Petrus und Paulus darstellen. Die ebenfalls mit Reliefbildern verzierte Kanzel entstand im Jahr 1619.
Chronologie
Die Rundkirche wird durch den Anbau von drei Kreuzarmen so stark verändert, dass sie von außen wie eine Kreuzkirche aussieht.
Ein Neubau der Kirche mit Totalabriss der alten Kirche und des Kastals wird gefordert. Erst durch Einflussnahme der Königlichen Gelehrsamkeitsakademie setzt sich schließlich ein Entwurf durch, bei dem die ursprüngliche Rundkirche erhalten bleibt.
Die 1791 angebauten Kreuzarme werden abgerissen und ein neues langes Hauptschiff in Jugendstil-Architektur an der Westseite der freigelegten Rundkirche angebaut. Zusätzlich wird an der Nordseite der neuen Kirche ein hoher schlanker Glockenturm gebaut. Das alte Kastal bleibt durch die Entscheidung des Reichsdenkmalamtes vom Abriss verschont.