Sträntemölla-Forsemölla Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Rörum
Das Naturschutzgebiet Sträntemölla-Forsemölla Naturreservat liegt etwa drei Kilometer von der Küste entfernt, eingebettet in eine malerische Hügellandschaft mit Weiden, Hochwald und rauschenden Wasserfällen am Rand des Kirchdorfes Rörum in der Nordhälfte der Gemeinde Simrishamn.
Dass die Landschaft in Skåne nicht durchgängig platt ist, wird bei einem Besuch des Sträntemölla-Forsemölla Naturreservat schnell klar. Das Naturschutzgebiet befindet sich innerhalb der Hügellandschaft Rörums Backar, die zwar nicht so bekannt ist wie die rund 15 Kilometer weiter nordwestlich gelegenen Brösarps Backar, aber deswegen nicht weniger interessant ist.
Das Reizvolle am Sträntemölla-Forsemölla Naturreservat ist der Abwechslungsreichtum der Hügellandschaft, die zum Teil aus offenen Weiden mit vereinzelten stehenden Büschen und Bäumen besteht und zum anderen Teil dicht mit großen alten Buchen bewaldet ist. Darüber hinaus strömt der Fluss Rörums Södra Å durch das Reservat und hat sich an einigen Stellen zwischen den Hügeln tief in den felsigen Untergrund eingegraben.
Entlang des Flusses Rörums Södra Å
Am spektakulärsten ist der Fluss im Norden des Naturschutzgebietes, wo seine Fluten an den Ruinen der ehemaligen Wassermühle Forsamölla als 15 Meter hoher Wasserfall über die lotrechten Felswände in die Tiefe stürzen. Weiter flussabwärts stößt man auf die Wassermühle Sträntemölla, deren Wurzeln bis zurück in das 14. Jahrhundert reichen und die daher zu den ältesten Wassermühlen in Schweden gezählt wird. Sie war noch bis 1969 in Betrieb, befindet sich seit 1972 in staatlichem Besitz und repräsentiert heute einen gut erhaltenen Mühlenhof.
Entlang des Flusses trifft man auf Wasseramseln (Cinclus cinclus) und Gebirgsstelzen (Motacilla cinerea), die sich beide von den am Wasser lebende Insekten oder ihren im strömenden Wasser des Flusses lebenden Larven ernähren. Die auffälligsten Vertreter der Insektenpopulation am Fluss sind die farbenprächtigen Libellen, unter anderem repräsentiert durch die Prachtlibellen (Calopterygidae) oder auch die mittlerweile selten gewordene Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltonii) als größte europäische Libellenart.
Auf den sandigen Böden der offenen Weidelandschaft lebt der große Mondhornkäfer (Copris lunaris) der sich vom Dung der dort weidenden Kühe ernährt. Zudem gaukeln zahlreiche Schmetterlingsarten über die von der Sonne erwärmten Hügel, auf denen Echte Schlüsselblume (Primula veris) und Knöllchen-Steinbrech (Saxifraga granulata) in großer Zahl blühen.
Im Buschwerk an den Waldrändern im Übergang zur Weidelandschaft hat die Haselmaus (Muscardinus) ihr Revier und in den hohlen Bäumen, alten Mauern und Felswänden haben Mopsfledermäuse (Barbastella barbastellus) ihre Schlaf- und Brutplätze.
Das Naturschutzgebiet erkunden
Ausgehend vom Parkplatz an der Wassermühle Sträntemölla schlängelt sich ein markierter und etwa 1,5 Kilometer langer Rundweg durch das Naturschutzgebiet. Der Rundweg verläuft in Form einer Acht durch das Reservat bis zum nördlich gelegenen Wasserfall bei Forsamölla und von dort wieder zurück. Er trifft dabei zwischendurch den Fluss, führt durch den Hochwald und ein Stückchen am Waldrand entlang.