Mälarhusens Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Mälarhusen
Das Naturschutzgebiet Mälarhusens Naturreservat liegt unmittelbar am Ortsrand des kleinen Badeortes Mälarhusen im äußersten Süden der Gemeinde Simrishamns Kommun und schützt einen dicht mit Strandkiefern bewaldeten Teil der Sanddünen an der Küste Österlens.
Mälarhusens Naturreservat bedeckt eine Fläche von rund 46 Hektar und erstreckt sich als schmaler langer Streifen von der Küstenstraße am südwestlichen Rand von Mälarhusen, bis hinunter zum Meeresufer mit dem herrlichen weißen Sandstrand des Mälarhusens Strandbad.
An seiner Westseite grenzt das Naturschutzgebiet Mälarhusen unmittelbar an das etwa zehnmal so große Naturschutzgebiet Sandhammaren, das sich bereits auf dem Boden der Nachbargemeinde Ystads Kommun befindet. Während man in Sandhammaren neben den Kiefern, die im 18. Jahrhundert zur Bindung des Flugsandes gesetzt wurden, auch noch natürlichen Laubwald mit zahlreichen kleinwüchsigen knorrigen Eichen vorfindet, besteht der Wald im Mälarhusens Naturreservat fast ausschließlich aus Kiefern.
Die Ursache des damaligen Flugsandproblems war übrigens keineswegs natürlichen Ursprungs, sondern menschengemacht und betraf mehrere Bereiche der schwedischen Südküste. In den betroffenen Gebieten hatte man im 17. Jahrhundert die bis an die Küste reichenden Eichenwälder abgeholzt, da ihr Holz während der schwedischen Großmachtzeit zum Schiffbau verwendet wurde. Übrig blieb eine offene Heidelandschaft, deren dünne Vegetationsschicht anschließend durch Überweidung zerstört und der Sand der fossilen Dünen freigelegt wurde, der nun durch den Wind landeinwärts getragen wurde.
Der Sand wurde zum ernsthaften Problem, drohte er doch, dringend benötigte Ackerflächen im großen Stil unbrauchbar zu machen. Um das Problem in den Griff zu bekommen und den Sand an Ort und Stelle zu binden, legte man mit großem Aufwand Schutzwälder an, wobei sich die Kiefer als besonders gut geeignet erwies, um auf den sandigen Böden zu gedeihen.
Einmal angepflanzt, überließ man den Wald im Mälarhusens Naturreservat sich selbst, mit der Folge, dass sich der Wald durch die natürlichen Prozesse seit rund 250 Jahren ungehindert entwickelt und erneuert. Je nachdem, ob der Untergrund dabei trocken oder feucht ist, konnten sich über den langen Zeitraum unterschiedliche Biotope bilden, die für eine große Artenvielfalt sorgen. Zudem werden abgestorbene und umgestürzte Bäume nicht entfernt, da sie die Voraussetzung für den Fortbestand etlicher Insektenarten sind, deren Larven ausschließlich im und von dem sich zersetzenden Holz leben.