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Mini-Map of Sweden with marker at Karlskrona Kommun

Karlskrona

Barocke Welterbestadt im Schärengarten von Blekinge

Die bekannte Küsten- und Marinestadt Karlskrona liegt im malerischen Schärengarten der südschwedischen Provinz Blekinge. Karlskrona ist mit rund 35.000 Einwohnern die mit Abstand größte Stadt der Provinz und sowohl Provinzhauptstadt als auch Zentralort der Gemeinde Karlskrona.

Das Zentrum der 1679 als Heimatbasis der schwedischen Flotte gegründeten Stadt befindet sich auf der Insel Trossö, die über Brücken mit der Insel Hästö und von dort mit dem Festland verbunden ist. Die weiteren Innenstadtbereiche erstrecken sich über die nahe gelegenen Inseln Ekholmen, Saltö, Dragsö, Langö und Stumholmen, und sind allesamt über Brücken erreichbar.

Der zentrale Platz Stortorget mitten im alten Stadtzentrum ist mit einer Fläche von 25.000 Quadratmetern der größte historische Platz in Schweden. An seinem Rand stehen neben anderen historischen Gebäuden die beiden Barockkirchen Fredrikskyrkan und Trefaldighetskyrkan (auch deutsche Kirche genannt) und das alte Rathaus.

Die ganz nahe am Zentrum liegende Insel Stumholmen war über Jahrhunderte im Besitz der schwedischen Marine und ist heute frei zugänglich. Auf der Insel befindet sich das große Marinemuseum, jahrhundertealte Werftanlagen und andere militärische Anlagen aus dem 17. Jahrhundert.

Da große Teile des alten Stadtzentrums und der alten Marineanlagen nahezu vollständig im Original erhalten sind, wurden sie 1998 zum Welterbe der UNESCO erklärt.

Geschichte von Karlskrona

Nachdem die ehemals dänischen Provinzen Halland, Skåne und Blekinge als Ergebnis der Friedensverhandlungen von Roskilde 1658 in schwedischen Besitz übergegangen waren, begannen die schwedischen Planungen, die Hauptbasis der schwedischen Flotte von Stockholm nach Blekinge zu verlegen. Schweden war zu jener Zeit europäische Großmacht und eine große Flottenbasis in dieser Region diente zur Stärkung der militärischen Position gegenüber dem europäischem Festland und dem Erzrivalen Dänemark.

Zunächst wurde um 1665 die etwa 45 Kilometer westlich von Karlskrona gelegene Stadt Karlshamn gegründet und dort eine Marinewerft in Betrieb genommen. Man änderte jedoch später die Planungen und favorisierte nun die Insel Trossö als Standort für die Marinebasis und die neue Stadt Karlskrona. Trossö gehörte zu dieser Zeit dem Bauern Vitus Andersson, dem man zunächst ein großzügiges Kaufangebot unterbreitete. Nachdem der sich weigerte zu verkaufen, kerkerte man ihn für einige Jahre auf der Festungsinsel vor Karlshamn ein und zwang ihn schließlich zum Verkauf.

Die 1679 gegründete Stadt Karlskrona erhielt bereits 1680 die Stadtrechte. Sie wurde zunächst einerseits mit Bewohnern aus der Stadt Ronneby, die zwangsweise umgesiedelt wurden, andererseits mit Bewohnern der zerstörten ehemaligen dänischen Grenzfestung Kristianopel bevölkert. Eine über mehrere Jahre des Aufbaus geltende Steuerfreiheit sorgte außerdem für den weiteren Zuzug von Bewohnern in die neue Stadt. Fachleute für den Schiffbau wurden aus Stockholm und zum Teil auch aus Finnland angeworben.

1681 waren die ersten Verteidigungsanlagen zum Schutz des zukünftigen Marinehafens fertig gestellt und 1682 verband die erste Brücke Karlskronas Stadtkern auf Trossö mit dem Festland. Die erste Stadtplanung von 1683 wies die Stadt noch als reine Festung aus, später folgte man dann Erik Dahlbergs Planung von 1694, die auch eine zusätzliche städtische Bebauung vorsah.

Das man das Stadtbild Karlskronas relativ pompös z. B. mit einem derart großen offenen Platz (Stortorget) mit repräsentativen Gebäuden und Kirchen an seinem Rand gestaltete, hatte einen ganz besonderen Grund. Diese Gestaltung entsprach den damaligen Vorstellungen, wie die Hauptstadt einer europäischen Großmacht aussehen sollte, da man plante, Karlskrona zukünftig an Stelle von Stockholm zur schwedischen Hauptstadt zu machen.

Um das Jahr 1700 hatte Karlskrona bereits 10.000 Einwohner und war damit nach Stockholm und Riga (Lettland) drittgrößte Stadt des damaligen schwedischen Reiches. Diesen Status behielt sie noch bis 1830, obwohl die Pest und andere Seuchen im Verlauf des 18. Jahrhunderts in der Stadt insgesamt 13.000 Opfer forderten.

Im Gleichschritt mit dem Abbröckeln der militärischen Vormachtstellung Schwedens in Europa, verlangsamte sich das Wachstum der überwiegend militärisch ausgerichteten Stadt. Der Hauptstadtgedanke wurde nicht weiterverfolgt, aber Karlskrona blieb weiterhin die bedeutendste Marinebasis Schwedens.

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