Drothems Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Söderköping
Die Drothems Kyrka stammt aus dem späten 13. Jahrhundert und steht ein wenig außerhalb des historischen Stadtzentrums der mittelalterlich geprägten Kleinstadt Söderköping, dem Zentralort der Söderköpings Kommun an der Küste der Provinz Östergötland.
Als die Drothems Kyrka gebaut wurde, stand sie deutlich außerhalb der Stadtmauern von Söderköping und war, obwohl sie eine für jene Zeit recht beachtliche Größe besitzt, eine einfache Pfarrkirche für die Landbevölkerung der Umgebung. Im Gegensatz zu den Stadtkirchen ihrer Zeit, deren Mauerwerk meistens aus Ziegelsteinen bestand, wurde die Drothems Kyrka daher auch in der alten und einfacheren Bautechnik aus Feldsteinen gebaut.
Der Name "Drothem" leitet sich übrigens aus dem altschwedischen Wort "Drotin" ab, was soviel wie "Herr" oder "Gott" bedeutet. Im Mittelalter wurde die Kirche sowohl Sankt Drotten als auch Sankt Trinitas (Dreifaltigkeitskirche) genannt. Die kleeblattförmigen Blindfenster an den Giebelseiten als Symbol für die Dreifaltigkeit sind daher auch als gewollte Anspielung auf den zweiten Namen zu verstehen.
Die Baugeschichte der Drothems Kyrka
Die Drothems Kyrka besteht heute noch wie zu Beginn unverändert aus einem Langhaus mit geradem Abschluss und Treppengiebeln sowie einer an der Nordseite angebauten Sakristei. Die Sakristei ist dabei rund 100 Jahre älter als das Kirchengebäude selbst, da sie ursprünglich eine Kapelle war, an die die heutige Kirche später angebaut wurde.
Von Anfang an gab es große Probleme mit der baulichen Stabilität, da die Kirche auf instabilem lehmigen Untergrund steht. Das ursprüngliche Fundament bestand aus Pfählen, die nur bis in geringe Tiefe in den Boden getrieben wurden, was dazu führte, dass die Kirche quasi auf der Lehmschicht "schwimmt".
Nachdem die Drothems Kyrka während des großen Stadtbrandes im Jahr 1385 stark in Mitleidenschaft gezogen worden war, wurde das gesamte Innere der Kirche im Zuge der Reparatur zur dreischiffige Hallenkirche umgebaut – so, wie sie bis heute erhalten ist. Es lässt sich allerdings nicht mehr klären, wie der Kirchenraum ursprünglich einmal ausgesehen hat.
Zur Stabilisierung wurde gleichzeitig die massive Quermauer mit dem Triumphbogen zwischen Kirchenraum und Altarraum eingezogen. Die Gründung der Mauer erfolgte durch große Pfähle, die sehr tief in die meterdicke Lehmschicht eingeschlagen wurden. Gleichzeitig wurden zusätzliche massive Strebpfeiler an den äußeren Ecken des Langhauses angebracht.
Kirchenkunst in der Drothems Kyrka
Die Kirche bewahrt einige sehr alte Schätze der Kirchenkunst. Dazu zählen das uralte Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert, gehauen aus Kalkstein in einer gotländischen Werkstatt. Ferner einen prachtvollen Flügelaltar, der gegen Ende des 15. Jahrhunderts in einer Lübecker Werkstatt entstand, eine zur gleichen Zeit in Norddeutschland angefertigte Holzstatue Johannes des Täufers sowie ein etwa gleich alter Kruzifix aus einer Schnitzerwerkstatt in Östergötland.
Zu den etwas jüngeren Kunstobjekten zählt das aus dem 17. Jahrhundert stammende Altarbild des ehemaligen Marienaltars und die mit kunstvollen und teilweise vergoldeten Schnitzereien verzierte Kanzel aus dem Jahr 1704.