Gärdslösa Kyrka
Mittelalterliche Kirche in Gärdslösa
Die am besten erhaltene mittelalterliche Kirche auf Öland ist die aus dem 12. Jahrhundert stammende Gärdslösa Kyrka. Sie steht in der Osthälfte der Insel im 100-Seelen Dorf Gärdslösa, rund 15 Kilometer südöstlich von Borgholm.
Die im Vergleich zu den anderen historischen Kirchen der Insel relativ große Kirche war in der Vergangenheit so etwas wie das kirchliche Zentrum Ölands. Während der Sommermonate ist die Gärdslösa Kyrka ein sehr beliebtes Touristenziel und in Schweden auch dadurch bekannt, dass dort Prinzessin Margaretha, die Schwester von König Carl Gustav, am 30. Juni 1964 kirchlich heiratete.
Als die Kirche 1138 geweiht wurde, bestand sie zunächst aus dem Hauptschiff mit einer Apsis. Der Turm kam etwas später, gegen Ende des 12. Jahrhunderts hinzu und wurde gegen 1200 um ein Wehrgeschoss erhöht. Die beiden Querschiffe mit Kreuzgewölben und prächtigen Eingangsportalen wurden im 13. Jahrhundert angebaut. Etwa um 1270 wurde die alte Apsis abgerissen und durch den geraden Chorraum mit dem repräsentativen Treppengiebel ersetzt.
Die einzigen baulichen Veränderungen der Kirche seit dem Mittelalter wurden 1845 durchgeführt und beschränkten sich auf eine Veränderung der Fensteröffnungen und den Bau des Turmaufsatzes. Auch in ihrem Inneren zeigt die Kirche mit den aus dem 13. Jahrhundert und dem Spätmittelalter stammenden Decken- und Wandmalereien sowie den skulpturierten Säulen ihr gut erhaltenes mittelalterliches Aussehen.
Die ältesten sakralen Gegenstände in der Kirche sind das um 1300 entstandene Triumphkreuz und die im 15. Jahrhundert geschaffene Madonnenstatue aus Norddeutschland. Die reich verzierte Kanzel wurde 1666 angefertigt, das steinerne Taufbecken stammt von 1670 und das Votivschiff, ein Modell des Regalschiffes Nyckelen aus dem Jahr 1682.
Der Altarraum wir von einem einem recht großen Altarbild dominiert, das als Hauptmotiv "Jesus im Garten Getsemani" zeigt. Es entstand zwischen 1764 und 1766 als Werk des Bildhauers Jonas Berggren, der sich vom Altaraufsatz im Kalmarer Dom zu diesem Werk inspirieren ließ.