Ismantorps Borg
Frühgeschichtliche Burgruine bei Åstad
Ismantorps Borg auf der Ostseeinsel Öland ist die Ruine einer Ringburg aus der schwedischen Völkerwanderungszeit. Sie steht inmitten des großen Waldgebietes Mittlandskogen in der Inselmitte, etwa 4 Kilometer westlich des Dorfes Åstad.
Die Burg Ismantorp gilt mit einem Mauerdurchmesser von etwa 125 Metern zwar nicht als die größte, aber als die am besten erhaltene Anlage unter den 19 bekannten Ringburgen auf Öland. Während bei den anderen Burgen, abgesehen von der vollständig restaurierten Burg Eketorp, höchstens noch die Ringmauern stehen, sind in Ismantorp noch die Grundmauern der einzelnen Gebäude erhalten geblieben.
Nach aktuellen Auswertungen von Luftbildern handelt es sich um die Fundamente von insgesamt 95 Gebäuden. Die Gebäude waren in Blöcken radial innerhalb der Ringmauer angeordnet und über ein Wegenetz mit den insgesamt neun Eingangspforten in der Mauer und einem zentralen Platz in der Mitte der Burg verbunden.
Trotz mehrerer archäologischer Untersuchungen gibt Ismantorp den Forschern immer noch Rätsel auf. Man weiß anhand von zweifelsfrei datierten Funden, dass die Burg in der Zeit von 300 bis 600 n.Chr. und in kleinerem Umfang nochmals zwischen 900 und 1200 genutzt wurde.
Die insgesamt neun Eingangspforten sind rätselhaft und diese Vielzahl vermeidbarer Schwachstellen spricht gegen eine Funktion als Fluchtburg. Andererseits hatte die Zahl 9 eine große Bedeutung in der nordischen Mythologie, was für die Theorie spricht, das Ismantorp ein Versammlungs- und Kultplatz gewesen sein könnte.
Der Bericht der letzten archäologische Untersuchung (1997–2001) kommt zu dem Schluss, dass die Burg primär ein militärischer Stützpunkt war. Ausgelegt sowohl für die Verteidigung als auch als Sammelstelle zur Vorbereitung von Angriffen sowie zur Ausbildung und Initiation neuer Krieger.