Gladhammars Kyrka
Neugotische Kirche in Gladhammar
Die Gladhammars Kyrka, eine hübsche Vertreterin neugotischer Kirchenarchitektur in rotem Backstein, steht im Dorf Gladhammar, rund 16 Kilometer südwestlich von Västervik.
Die von 1883 bis 1886 nach Plänen des Architekten Ernst Abraham Jacobsson gebaute Gladhammars Kyrka ist eine sogenannte Zentralkirche. Während die meisten Kirchen einen rechteckigen oder kreuzförmigen Grundriss besitzen, ist der Grundriss bei Zentralkirchen, dem Beispiel der Hagia Sofia oder dem Pantheon folgend, rund oder vieleckig.
Im Fall der Gladhammars Kyrka ist der Kirchenraum achteckig, wobei der Altarraum an der Nordseite angebaut ist und sich der Kirchturm mit dem Eingang an der Südseite befindet. Die Decke des Kirchenraumes wird von einer hohen Kuppel gebildet, die an der Spitze von einem großen, von zahlreichen Fenstern durchbrochenen Dachaufsatz, einer sogenannten Laterne, gekrönt ist. Der natürliche Lichteinfall durch die großen Fenster in den Außenwänden und von oben durch die Fenster der Laterne lassen eine lichtdurchflutete, harmonische Atmosphäre entstehen, die von den warmen Farbtönen innerhalb des Kirchenraumes unterstützt wird.
Vorgängerin der heutigen Kirche war eine mittelalterliche Holzkirche, die 1889 abgerissen wurde. Die meisten Gegenstände aus der alten Kirche wurden damals verkauft oder an Museen gegeben, wie die alte Kanzel, die sich heute im Landesmuseum Kalmar befindet.
Nur wenige der alten Sakralgegenstände, wie ein uralter Messing-Kronleuchter sowie das aus dem Jahr 1677 stammende Taufbecken haben ihren Weg in die neue Kirche gefunden. Desweiteren eine wertvolle Holzskulptur aus dem späten 15. Jahrhundert, die einen sogenannten Gnadenstuhl zeigt, der im Mittelalter gebräuchlichsten Darstellung der Dreifaltigkeit.
Der Altar wird von einer 1886 geschaffenen Christus-Statue geschmückt, einer Kopie der weltberühmten Statue Christus von Bertel Thorvaldsen, die im Original in der Frauenkirche in Kopenhagen steht.