Stegeholms Slottsruin
Mittelalterliche Burgruine in Västervik
Stegeholms Slottsruin ist die Ruine einer mittelalterlichen Burg, die auf der kleinen Insel Stegeholm in der Einfahrt zur Bucht Gamlebyviken nahe des Zentrums von Västervik steht.
Die Burg wurde um 1370 im Auftrag von Albrecht II. Herzog zu Mecklenburg gebaut, um die Einfahrt in die Bucht und damit den Wasserweg zum alten Västervik, der heutigen Ortschaft Gamleby am Ende der Bucht zu sichern.
Im Lauf der Zeit wechselte die Burg etliche Male den Besitzer, wurde mehrmals beschädigt und wieder aufgebaut. Der letzte Wiederaufbau als Befestigungsanlage erfolgte 1521, nachdem die Burg zusammen mit der ab 1433 an die Küste verlegten neuen Stadt Västervik von der dänischen Flotte niedergebrannt worden war.
Im 17. Jahrhundert verlor die Burg ihre strategische Bedeutung und verfiel zusehends. 1651 ließ das Adelsgeschlecht Königsmarck die marode Burg in ein luxuriöses Schloss umbauen. Am 1. und 2. September 1677 wurden sowohl Schloss Stegeholm als auch Västervik erneut, dieses Mal durch eine dänisch-holländische Flotte zerstört.
Im Gegensatz zur Stadt wurde das Schloss nicht vollständig wieder aufgebaut, sondern nur notdürftig repariert, was unter anderem durch eine Lieferung von 4.000 Ziegelsteinen für Reparaturarbeiten aus der Ziegelei in Almvik im Jahr 1699 belegt ist. Danach überließ man das Schloss dem Verfall. Ab 1734 erhielten die Bürger Västerviks die Erlaubnis, die Ruine als Steinbruch für den Hausbau zu benutzen und die örtliche Werft betrieb eine Schmiede sowie eine Pechsiederei in den alten Gemäuern.
Spätestens 1881 hörte das Ausschlachten der Ruine auf, als der Verein zur Verschönerung Västerviks damit begann, die Ruine zu renovieren und einen Park anzulegen. Seit 1903 werden Ruine und Park von der Stadt Västervik gepflegt.
Während der Sommermonate finden im Schatten der alten Mauern häufig Freiluft-Konzerte statt und seit 1966 ist Stegeholms Slottsruin in jedem Jahr der Veranstaltungsort des bekannten mehrtägigen Volksmusik-Festivals Västervik Visfestivalen.