Lobergets Naturreservat
Naturschutzgebiet bei Ringamåla
Das auch aus kulturhistorischer Sicht interessante Naturschutzgebiet Lobergets Naturreservat befindet sich auf einer Anhöhe oberhalb des schmalen Flusses Miån bei Ringamåla, rund 25 Kilometer nördlich von Karlshamn.
Unweit der Grenze zu Småland und nur wenige hundert Meter nördlich des Naturschutzgebietes Ire gelegen, besteht das 127 Hektar große Naturschutzgebiet Loberget aus einem großen Stück Naturwald und den verwilderten Kulturflächen rund um einen verlassenen Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert.
Der alte Bauernhof im Naturschutzgebiet
Nachdem man das Naturschutzgebiet von dem an der Ostseite gelegenen Parkplatz betreten hat, erreicht man nach einer kurzen Steigung zunächst den alten Bauernhof. Das Hofgelände besteht aus zwei großen Scheunen an den Längsseiten, dem vor Kopf quer stehendem zweigeschossigen Haupthaus und einigen kleineren Nebengebäuden.
Ein wenig erweckt der in den 1970er Jahren aufgegebene Hof den Eindruck, als läge er im Dornröschenschlaf. Die Gardinen und die Blumentöpfe in den Fenstern des Haupthauses erzeugen das Gefühl, die Bewohner würden jeden Augenblick zurückkehren. Lediglich der verwilderte Vorgarten sowie die verwitterte weiße Farbe der Fensterrahmen und die mittlerweile in ein dunkles rostbraun übergegangene, ehemals rote Farbe der Hauswände zeugen davon, dass der Hof schon lange unbewohnt ist.
Rund um den Hof verteilt befinden sich die terrassenförmig angelegten ehemaligen Nutzflächen, die allmählich von der Natur zurück erobert werden. Die Gräser und Wildblumen von den alten Heuwiesen, wie Echte Schlüsselblume (Primula veris), Hunds-Veilchen (Viola canina) oder Gewöhnliche Kreuzblume (Polygala vulgaris), haben sich mittlerweile auch über die ehemaligen Ackerflächen ausgebreitet.
Flora und Fauna des Naturwaldes
Ein rot markierter Weg führt in den westlich vom Hof gelegenen unberührten Naturwald – zunächst in einen von Eichen und Hainbuchen dominierten Laubmischwald, der dann weiter westlich in einen dichten Nadelmischwald mit Kiefern und Fichten übergeht. Zur Bodenvegetation des Laubwaldes zählen unter anderem Wald-Bingelkraut (Mercurialis perennis), Einblütiges Perlgras (Melica uniflora), Ähriges Christophskraut (Actaea spicata), Vielblütige Weißwurz (Polygonatum multiflorum) und die giftige Vierblättrige Einbeere (Paris quadrifolia).
Der Boden des Nadelwaldes ist übersät mit Blaubeersträuchern und zahlreichen verschiedenen Moosen, wie Schönes Kranzmoos (Rhytidiadelphus loreus), Gewelltblättriges Schifkapselmoos (Plagiothecium undulatum) und den großen Kissen des Gemeinen Weißmooses (Leucobryum glaucum).
In den Wäldern nisten zahlreiche Waldvögel, darunter Auerhuhn (Tetrao urogallus), Haselhuhn (Tetrastes bonasia), Schwarzspecht (Dryocopus martius) und Raufußkauz (Aegolius funereus). Das reichlich vorhandene Totholz des Naturwaldes ist Lebensraum für zahlreiche holzliebende Insekten, in diesem Fall auch für Corticeus unicolor, eine nützliche Käferart, die sich von Borkenkäfern ernährt oder den eher seltenen Gefleckten Halsbock (Anoplodera sexguttata).