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Varbergs Fästning 2013
Varbergs Fästning 2013 | Foto: Göran Höglund (CC BY 2.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Varbergs Kommun

Varbergs Fästning

Historische Festung in Varberg

Varbergs Fästning ist eine vollständig erhaltene, imposante Festungsanlage aus dem frühen 17. Jahrhundert am Hafen von Varberg, der zweitgrößten Stadt der Provinz Halland an der schwedischen Westküste.

Die Festung in Varberg ist eine der bekanntesten und sehr wahrscheinlich die am häufigsten besuchte Sehenswürdigkeit in der Provinz Halland. Mit ihren mächtigen Mauern und großen Bastionen thront sie als großes Bollwerk auf einer Anhöhe zwischen Innenstadt und Meeresküste. Das weitläufige und etwas verwinkelte Areal mit etlichen Gebäuden aus verschiedenen Epochen bietet viele Gelegenheiten für einen ausgiebigen Besuch ohne aufkommende Langeweile.

Von den großen Bastionen genießt man einen wunderschönen Ausblick auf das malerische Kaltbadehaus am Fuß der Festung und die vorgelagerten Inseln vor der Küste. Am höchsten Punkt der Festung steht man auf den natürlichen Felsen des Wartberges, der seit des Festungsbaus durch großzügige Aufschüttungen vollständig verdeckt ist. Der Wartberg, was so viel wie Wachberg bedeutet, war eine freistehende Felsklippe, die schon seit Urzeiten als Beobachtungsposten genutzt wurde und nach dem auch die Stadt Varberg benannt wurde.

In den altehrwürdigen Gebäuden im Kern der Festung befindet sich zudem das Hallands Historiska Museum, das Landesmuseum der Provinz Halland. Mit seinen interessanten Ausstellungen erzählt es die Geschichte der Provinz und bietet neben verschiedenen Aktivitäten innerhalb der Festung auch spannende Führungen durch die alten Gemäuer an.

Im historischen Ambiente anderer Festungsgebäude sind Restaurants und Cafés eingerichtet und in den Gebäuden des ehemaligen Staatsgefängnisses befindet sich ein Vandrahem, in dem man sogar in den originalen Haftzellen übernachten kann.

Geschichte

Die heutige Festung auf der zum Teil künstlich angeschütteten Anhöhe ist gewissermaßen die letzte Ausbaustufe einer Befestigungsanlage, die mit dem Bau einer Burg im 13. Jahrhundert begann. Diese Burg ließ Jakob Nielsen, Graf von Halland, ab 1287 zu seinem Schutz errichten, nachdem er in Verdacht geraten war, maßgeblich an der Ermordung seines Cousins und damaligen dänischen Königs Erik V beteiligt gewesen zu sein.

Als Standort für die Burg wählte man den Wardberg (Wachberg), eine steile Klippe am Meeresufer, die bereits seit frühgeschichtlicher Zeit genutzt wurde, um die Bevölkerung mit weithin sichtbaren Warnfeuern vor drohenden Angriffen zu warnen. Während der folgenden Jahrhunderte stand die Burg immer wieder im Mittelpunkt der kriegerischen Konflikte zwischen Dänemark und Schweden und wechselte dabei mehrmals den Besitzer.

Mit Ausnahme veränderter Bewaffnungen und gewissen Verstärkungen der Befestigung blieb sie während der ganzen Zeit eine typische Burg mit hohen Mauern um einen Burghof herum. Nachdem die Dänen 1569 die Provinz Halland mal wieder von den Schweden erobert hatten, begann man 1588 damit, die Burg zur großen Festung auszubauen.

30 Jahre, zigtausende Tonnen Erde und Steine und rund zwei Millionen Tagewerke der rund 1.000 beschäftigten Bauern später war das Werk vollbracht. Von der ursprünglichen Klippe ist durch die großen Aufschüttungen nichts mehr zu sehen und von der alten Burg blieb nur noch der nördliche Gebäudeflügel im Kern der Festung übrig. Als die Festung 1618 mit einem ausgeklügelten System aus befestigten Bastionen, geschickt platzierten Kasematten und unterirdischen Versorgungstunneln fertiggestellt war, galt sie als die modernste Befestigungsanlage in Nordeuropa.

Unter Beweis gestellt wurden ihre Fähigkeiten allerdings nie, denn als Halland 1645 durch den Friedensvertrag von Brömsebo endgültig an Schweden fiel, wurde die Festung kampflos übergeben. Auch in den nachfolgenden knapp 200 Jahren blieb es ruhig um die mächtige Festung und sie wurde schließlich 1830 vom schwedischen Militär als nicht mehr zeitgemäß aufgegeben.

Ebenso wie andere Festungen verfügte auch Varbergs Fästning seit dem Mittelalter über Verliese, in denen Gefangene eingesperrt waren. Nach der militärischen Nutzung wurde die Festung offiziell zum Gefängnis. Zunächst wurden die alten Kasematten zu großen Gemeinschaftszellen umfunktioniert und ab 1852 ein neues Gebäude mit Einzelzellen als Staatsgefängnis in Betrieb genommen. Der Gefängnisbetrieb mit permanent bis zu 500 Gefangenen wurde 1931 geschlossen und nach Halmstad verlegt.

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