Bobergets Fornborg
Eisenzeitliche Burgruine bei Östra Stenby
Die Überreste der eisenzeitlichen Burg Bobergets Borgruin befinden sich auf der Spitze eines steilen felsigen Berges in der Nähe von Östra Stenby auf der Halbinsel Vikbolandet, rund 17 Kilometer östlich von Norrköping.
Das Gipfelplateau mit der Bobergets Borgruin ist nur über den in südliche Richtung flach auslaufenden Berghang zu erreichen, während die Felswände an den anderen drei Seiten des westlich von Östra Stenby gelegenen Berges fast senkrecht abfallen.
Da drei Seiten des Plateaus durch die senkrechten Bergwände vor Eindringlingen geschützt waren, besaß die Burg nur an der Südseite eine Befestigungsmauer aus großen Steinblöcken mit einer aufgesetzten Holzpalisade. Für einen zusätzlichen Schutz vor Angreifern sorgte ein vorgelagerter weiterer Steinwall, der heute nur noch anhand einer niedrigen Steinreihe zu erkennen ist.
Im Verlauf von archäologischen Untersuchungen am Anfang des 20. Jahrhunderts hat man eine mehrere Meter dicke Kulturschicht innerhalb der Ruine gefunden. Die Stärke der Schicht und die Fundstücke darin weisen darauf hin, dass es sich bei der Bobergets Borgruin eher um eine über einen langen Zeitraum bewohnte befestigte Siedlung, denn um eine militärische Anlage handelte.
Die untersuchten Artefakte sind typisch für die Eisen- und die Völkerwanderungszeit, so dass man davon ausgeht, dass die Anlage etwa in Jahren 150 bis 500 benutzt wurde. Unter den Fundstücken befinden sich Keramikscherben, lederne Schnürsenkel, Mahlsteine, Nieten, Nägel und Knochen von Nutztieren. Die Anwesenheit von Kriegern wird anhand von aufgefundenen Schwertgehängen, Messern, Speerspitzen und Spielsteinen belegt.
Eine kleine Sensation war der Fund eines zwar steinharten aber recht gut erhaltenen Brötchens, dessen Entstehung auf die Zeit um 400 bis 500 datiert wird. Die 1906 bis 1909 durchgeführten Ausgrabungen an der Bobergets Borgruin waren übrigens die ersten ihrer Art in Schweden, bei der eine derartige Anlage nach wissenschaftlichen Methoden untersucht wurde und anhand der gefundenen Artefakte eine Altersbestimmung durchgeführt wurde. Bis zu diesem Zeitpunkt kannte man weder das Alter noch die Funktion dieser Art von befestigten Anlagen.