Fjällmossens Naturreservat
Großes Naturschutzgebiet in Kolmården
Das Naturschutzgebiet Fjällmossens Naturreservat befindet sich auf dem waldreichen Bergrücken Kolmården, rund 40 Kilometer nordöstlich von Norrköping und zählt zu den größten unberührten Moorgebieten in Südschweden.
Mit einer Fläche von 828 Hektar erstreckt sich das Fjällmossens Naturreservat nördlich des großen Tierparks Kolmården über das Grenzgebiet der südschwedischen Provinz Östergötlands Län und der Provinz Södermanlands Län in Mittelschweden. Knapp zwei Drittel des Naturschutzgebietes befindet sich auf dem Gebiet der Gemeinde Norrköping in Östergötland.
Zu großen Teilen besteht das Naturschutzgebiet aus offenen Moorlandschaften, die hauptsächlich von lichtem Fichten- und Kiefernwald eingerahmt werden. Die meisten Moorflächen sind nährstoffarme Niedermoore, die von Grundwasser gespeist werden, das durch mineralienreiche Gesteinsschichten an die Oberfläche tritt. Ein kleinerer Teil besteht aus Hochmooren, deren Feuchtigkeit ausschließlich aus natürlichen Niederschlägen stammt.
Die Vegetation in den Mooren
Auf den Hochmoorflächen wachsen neben kleinwüchsigen Kiefern vor allem niedrige Sträucher wie Sumpfporst (Rhododendron tomentosum), schwarze Krähenbeere (Empetrum nigrum) oder Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea). Vereinzelt trifft man auch auf die hauptsächlich in Nordschweden heimische Moltebeere (Rubus chamaemorus).
Die Vegetation in den Niedermooren unterscheidet sich deutlich von der in den Hochmooren, da sich dort im Laufe der Evolution Pflanzen entwickelt haben, die unter den nährstoffarmen Bedingungen existieren können. Dazu zählen beispielsweise Sauergräser wie das Braune Schnabelried (Rhynchospora fusca), die Fadenwurzelige Segge (Carex chordorrhiza) oder die Rasenbinse (Trichophorum cespitosum). Leuchtende Farbtupfer auf den Moorflächen liefern die Blüten der seltenen Orchidee Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis), die an zahlreichen Stellen in Fjällmossen vorkommt.
Urwald und Tiere in Fjällmossens Naturreservat
Außerhalb der Moorflächen befinden sich felsige Hügel aus Urgestein, die wie Inseln aus den Feuchtgebieten herausragen. Sie besitzen nur eine dünne Vegetationsschicht, auf der eine Art Bergwald aus niedrigen, aber teilweise über 300 Jahre alten Kiefern wächst. Am deutlichsten sieht man diese Vegetation in Gestalt des Urwalds Honungsholmens Urskog auf der felsigen Anhöhe Honungsholmen in der Nähe des Haupteingangs.
Das Naturschutzgebiet ist Brut- und Rastgebiet für über 130 verschiedene Vogelarten, darunter die für Moorgebiete typischen Vogelarten wie Kranich (Grus grus), Großer Brachvogel (Numenius arquata), Birkhuhn (Lyrurus tetrix), Waldwasserläufer (Tringa ochropus), Rotschenkel (Tringa totanus) oder Bruchwasserläufer (Tringa glareola). Regelmäßig ziehen Raubvögel wie Fischadler (Pandion haliaetus), Mäusebussarde (Buteo buteo) oder Habichte (Accipiter gentilis) ihre Kreise über den Moorlandschaften.
Das Naturschutzgebiet durchwandern
Durch das Naturschutzgebiet führen insgesamt vier unterschiedlich lange Rundwege. Zwei Rundwege, der Addmireleden und der Lilla Göljenstigen beginnen am Haupteingang nordwestlich des Sees Vrångsjön. Beide Wege verfügen über Rast- und Grillplätze und am See Lilla Göljen befinden sich eine Toilette, Grillstelle und ein überdachter Übernachtungsplatz.
Ein weiterer großer Rundweg ist der Lövsjöstigen am westlichen Ende des Naturschutzgebietes Fjällmossen. Er beginnt am Parkplatz, der drei Kilometer nördlich des Tierparks Kolmården liegt und verläuft in seinem östlichen Teil bei der Anhöhe Linudden am Rand des größten zusammenhängenden Moorgebietes des Naturschutzgebietes.
Der vierte und kürzeste Rundweg ist der Gammeltallstigen im Süden des Naturschutzgebietes. Er beginnt östlich von Fjällmossens By und führt durch ein urwaldartiges Gebiet mit uralten Kiefern, genannt Skogsvaktarens Lilla Urskog (Försters kleiner Urwald).