Gråborg
Frühgeschichtliche Burgruine bei Norra Möckleby
Die Gråborg ist die Ruine der größten frühgeschichtlichen Burg auf Öland und einer der größten ihrer Art in ganz Schweden. Sie steht in der bewaldeten Region des Mittlandsskogen, rund 5 Kilometer westlich von Norra Möckleby.
Im Unterschied zu anderen frühgeschichtlichen Burgen auf Öland ist die Gråborg nicht kreisrund, sondern eher ellipsenförmig mit Abmessungen von 210x160 Metern. Wie bei allen anderen prähistorischen Burgen auf der Insel besteht die Ringmauer aber auch hier aus lose aufeinander geschichteten Kalksteinplatten.
Die Mauer ist aktuell noch zwischen 4 und 7 Metern hoch, war aber ursprünglich etwa 8 bis 10 Meter hoch und etwa 10 Meter dick. Ähnlich wie die Eketorps Borg ist auch die Gråborg in mehreren Etappen erweitert worden. Sie entstand um das Jahr 500 n.Chr. und hatte ihre größte Ausdehnung im 12. Jahrhundert. Wann die Gråborg endgültig aufgegeben wurde, ist bisher noch nicht hinreichend erforscht worden.
Da die Bauern der Umgebung den Innenbereich der Gråborg über eine sehr lange Zeit bewirtschaftet haben, besteht das Gelände nur noch aus einer grünen Wiese. Ganz im Gegensatz zur nur neun Kilometer weiter nördlichen gelegen Burg Ismantorp, in der noch die Grundmauern aller Gebäude sichtbar sind.
Während des Mittelalters wandelte sich die Funktion der Gråborg sehr wahrscheinlich von einer Verteidigungsanlage zum geschützten Handelsplatz. Darauf deutet die nur 200 Meter entfernt stehende Ruine der S:t Knuts Kapell. Das kleine Kirchlein stammt aus dem 12. Jahrhundert und war dem Schutzpatron der mittelalterlichen dänischen Handelsorganisation Knutsgilde gewidmet.