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Gustavsfors 2019
Gustavsfors 2019 | Foto: GuidebookSweden (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Älmhults Kommun

Gustavsfors

Historische Fabrikruinen bei Svinaberga

Die Ruinen des aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fabrikkomplexes Gustavsfors befinden sich an einem von Stromschnellen dominierten Abschnitt des Flusses Helge å unweit des Weilers Svinaberga im Westen der Gemeinde Älmhult.

Die meisten der Ruinen von Gustavsfors befinden sich rund zwei Kilometer flussabwärts der alten Brücke von Svineberga auf einer großen bewaldeten Flussinsel. Auf der einen Seite der Insel ist der Fluss zu einem kleinen Stausee aufgestaut, während er an der gegenüberliegenden Seite über die Stromschnellen rauscht.

Auf der Insel befindet sich zudem noch ein alter gemauerter Kanal, über den früher das Wasser an die Wasserräder der alten Fabriken geleitet wurde. Keimzelle und größter Betrieb des kleinen Industriegebietes war die Papierfabrik Gustavsfors, deren Ruine sich an der Südspitze der Insel befindet. Sie wurde 1786 vom Offizier Gustav Adolf Cavallius gegründet, der ein Jahr zuvor die bis dahin zum Rittergut Gåaryd gehörende Insel gekauft hatte.

Die Entstehung von Gustavsfors

Parallel zur Papierfabrik ließ sich Cavallius ein Herrenhaus auf der Insel errichten und benannte den Besitz nach seinem Vornamen in Gustavsfors um. Von diesem Herrenhaus existiert noch ein Teil des Untergeschosses und gleich neben den Resten der früheren Freitreppe befindet sich der Zugang zu einer alten Gefängniszelle, in der früher Untersuchungsgefangene inhaftiert wurden.

Zug um Zug erweiterte der umtriebige Cavellius sein kleines Imperium, so das Gustavsfors am Ende aus insgesamt zehn handwerklichen Betrieben bestand. Darunter befanden sich außer der Papierfabrik eine Gerberei, eine Färberei, eine Walkmühle, eine Wassermühle, eine Sägemühle, eine Schmiede und an den weiter flussabwärts liegenden Stromschnellen von Fredriksfors auch eine Gießerei.

Mit fortschreitender Industrialisierung verloren die handwerklichen Betriebe bald ihre Wettbewerbsfähigkeit. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde Gustavsfors aufgegeben und die kleinen Fabriken verfielen zu Ruinen. Am besten erhalten ist dabei die Ruine der Papierfabrik, gefolgt von den Ruinen des Herrenhauses. Von alle anderen Gebäuden sind bestenfalls noch Steinhaufen oder Mauerreste übrig geblieben.

Der einzige noch lebende Betrieb in Gustavsfors ist ein kleines Wasserkraftwerk, das sich am Auslauf des Stausees an der Südspitze der Insel befindet und mit Unterbrechungen seit 1924 Strom produziert. Die heutige Wasserturbine erzeugt etwa 900.000 Kwh Strom im Jahr und befindet sich in einer kleinen Turbinenhalle, die wie ein rotes småländisches Häuschen mit weißen Kanten aussieht.

Gustavsfors entdecken

Durch das gesamte Areal von Gustavsfors führt ein Kulturpfad, der als rund fünf Kilometer langer Rundweg angelegt ist. Er beginnt gleich neben dem Wasserkraftwerk und führt zunächst als etwa 1,5 Kilometer langer Rundweg über die Insel, auf der sich fast alle Überreste der alten Fabrikanlagen befinden. Am Kraftwerk befindet sich ein Schaukasten mit deutsch- und englischsprachigen Informationen über das Gebiet und eine Karte, auf der die einzelnen Stationen verzeichnet sind.

Zusätzlich sind an den einzelnen Ruinen Informationsschilder angebracht, auf denen die Verwendung und die Geschichte der einzelnen Gebäude erklärt wird. Der Rundweg führt dabei durch leicht gangbares Gelände, ist mit Schotter befestigt und wird regelmäßig ausgebessert so das er auch mit Rollstühlen und Kinderwagen befahrbar ist.

Wer Lust auf eine größere Runde durch die Wälder entlang des Flusses hat, wandert den Weg nach dem Verlassen der Insel über 1,5 Kilometer flussabwärts bis zu den Stromschnellen bei Fredriksfors, wo sich die Überreste der ehemaligen Gießerei Gåaryd befinden. Von dort gelangt man über eine Brücke auf die gegenüberliegenden Flussseite und geht in einem leichten Bogen über eine Strecke von zwei Kilometern zurück zum Kraftwerk. Dabei überquert man den Fluss über die Brücke bei Bäckaholmen, an der sich unter anderem eine Verkaufsstelle für die Angel-Erlaubnis (Fiskekort) am Fluss befindet.

Das Angelrevier Gustavsfors

Den größten Bekanntheitsgrad, auch außerhalb Schwedens, genießt Gustavfors nicht wegen seiner Ruinen, sondern weil es vor allem ein abwechslungsreiches Angelrevier ist, in dem man sowohl im schnell strömenden Wildwasser als auch in ruhiger Strömung des Flusses oder im stehenden Wasser der angestauten Bereiche angeln kann.

Das gesamte Angelrevier ist etwa elf Kilometer lang und verläuft vom südlichen Auslauf des Sees Bökönasjön flussabwärts bis etwa auf Höhe des Badeplatzes Delary Badplats im Stausee Delary Magasinet. Der Fischbestand besteht aus 20 verschiedenen Arten, darunter Äsche, Forelle, Regenbogenforelle und Rotauge. Außerdem ist der Fluss eines der vier schwedischen Verbreitungsgebiete des dort streng geschützten Flusswelses.

Gåaryd 1
343 93 Älmhult (Svinaberga)
56°36′34.2″N 14°1′22.9″E

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