Forngården

Seit Mitte der 1930er Jahre befindet sich auf dem Gelände im Zentrum von Vetlanda das Museum Forngården, das regional auch als Njudungs Hembygdsmuseum bekannt ist. Das Museum wird vom Heimatverein Hembygdsföreningen Njudung betrieben, der 1910 gegründet wurde. Die Mitglieder:innen des Vereins haben im Laufe der Jahrzehnte Gebäude aus der Umgebung an ihren ursprünglichen Standorten abgebaut und im Museum wieder aufgebaut, sie mit historischen Möbeln, Haushaltsgegenständen und anderen Objekten stilvoll eingerichtet und kümmern sich um den Erhalt der historischen Bauwerke.

Die Gebäude im Forngården

Alle Museumsgebäude sind mehr oder weniger gleichmäßig um eine zentrale Rasenfläche angeordnet, die an den Rändern von hohen Bäumen eingerahmt wird. Von der Bühne am südlichen Rand des Parks blickt man in gerader Linie nach Norden auf das sogenannte Reppardarhuset. Das stattliche zweigeschossige Holzhaus stammt aus dem späten 18. Jahrhundert und war einst das Haupthaus eines großen Hofes. Das Gebäude war bis Anfang der 1930er Jahre bewohnt und befindet sich seit 1935 im Museum.

Das lange, scheunenartige Gebäude, das etwas seitlich versetzt hinter dem großen Bauernhaus steht, ist das Mogärdelängan. Das Gebäude war einst Wohnhaus und Werkstatt eines Sattlers und wurde zwischen 1980 und 1984 in das Museum versetzt. Heute beherbergt es mehrere Dauerausstellungen mit historischen Maschinen und Werkzeugen aus alten Handwerksbetrieben der Region.

An der Westseite des Bauernhauses steht die kleine Boltastugan, die im Sommer als Café mit Außenbewirtung genutzt wird. Die niedrige Hütte stammt aus dem 17. Jahrhundert, stand früher an der Landstraße neben der Kirche von Vetlanda und ist seit 1938 Teil des Museums. Etwas weiter westlich liegt die ehemalige Kupferschmiede Kopparslagarverkstad. Das zweistöckige Gebäude stammt aus dem frühen 18. Jahrhundert und war Wohnung und Werkstatt eines Kupferschmieds. Die seit 1954 im Museum befindliche Kupferschmiede zeigt im Erdgeschoss eine vollständige historische Blechschmiedewerkstatt und im Obergeschoss eine im Stil der 1920er Jahre eingerichtete Wohnung.

Bei der niedrigen Hütte zwischen Schmiede und Bühne handelt es sich um ein sogenanntes Soldattorp aus dem 17. Jahrhundert. Diese von Soldaten bewohnten Katstellen gab es in Schweden vom 17. bis zum 19. Jahrhundert in großer Zahl und waren ein wichtiger Bestandteil der Versorgung der Berufssoldaten in Friedenszeiten. Eine jeweils festgelegte Anzahl von Bauern hatten für den Unterhalt eines Soldaten zu sorgen, indem sie ihm in Friedenszeiten Arbeit gaben und eine Katstelle stellten, die auch der Versorgung der Familie des Soldaten diente.

Auf der anderen Seite der Bühne steht eine historische Markthütte aus dem 18. Jahrhundert. Diese Art von Hütten waren früher auf den jeweiligen Marktplätzen fest installiert und dienten sowohl als Verkaufsstand auf den mehrmals im Jahr stattfindenden Märkten als auch manchmal als vorübergehende Unterkunft für reisende Händler.

Zwischen der Marktbude und dem großen Bauernhaus steht ein historischer Schuppen, ein sogenannter Loftbod aus dem 17. Jahrhundert. Derartige Schuppen mit dem charakteristischen überkragenden Obergeschoss waren seit dem Mittelalter typisch für Småland und wurden auf den Bauernhöfen zur Lagerung der Ernte und auch zur Unterbringung von Geräten verwendet. Während der Erntezeit diente der Dachboden im Obergeschoss häufig auch als Schlafplatz für die Erntehelfer.

Das Schulmuseum im Forngården

Im Norden des Museums, etwas abseits der anderen Gebäude, befindet sich das Vetlanda Skolmuseum in einem 1992 im Stil einer alten Schule errichteten Gebäude. Im Gegensatz zu den anderen Museumsgebäuden wird das Schulmuseum vom Vetlanda Museum betrieben und zeigt eine umfangreiche Sammlung historischer Schulmöbel und -inventar aus der gesamten Gemeinde.

Das Außengelände des Freilichtmuseums Forngåden ist ganzjährig rund um die Uhr frei zugänglich. In den Sommermonaten von Anfang Juni bis Mitte August sind die Gebäude sonntags zur Besichtigung geöffnet.