Byestads Gravfält
Smålands größtes Gräberfeld bei Vetlanda
Byestads Gravfält ist das größte Gräberfeld der Eisenzeit in Småland und liegt am östlichen Stadtrand von Vetlanda, dem Hauptort der Gemeinde Vetlanda Kommun am Rande des småländischen Hochlands.
Das Byestads Gravfält verteilt sich über zwei nahe beieinander liegende Areale entlang des Byestadsvägen. Der kleinere, etwa 160 x 30 Meter große Teil befindet sich im unmittelbaren Anschluss an die Wohnbebauung unter Bäumen links und rechts der Straße. Etwa 50 Meter weiter östlich beginnt der mit etwa 300 x 145 Metern deutlich größere Abschnitt des Gräberfeldes. Bis auf ein kleines Stück befindet sich dieser Teil auf der Südseite des Byestadsvägen und zu etwa zwei Dritteln in halboffenem Gelände mit zahlreichen Wacholderbüschen. Das letzte Drittel liegt in einem Wäldchen östlich der kleinen Zufahrtsstraße, an der sich die Informationstafel und der Parkplatz befinden.
Die Grabanlage auf Byestads Gravfält
Insgesamt besteht Byestads Gravfält aus rund 325 erhaltenen Gräbern aus der jüngeren Eisenzeit und der Wikingerzeit (500 – 1.050 n. Chr.). Unter ihnen sind 144 Grabhügel, von denen der größte einen Durchmesser von elf Metern und eine Höhe von 1,20 Metern erreicht. Dazu kommen 172 flache, runde Steinsetzungen, 2 Findlinge und sechs flache, dreiarmige Steinsetzungen, sogenannte Treuddar. Als absolutes Unikat befindet sich in Byestad zudem die einzige bekannte sechsarmige Steinsetzung in ganz Schweden. Die wie ein sechszackiger Stern gestaltete Grabstätte hat einen Gesamtdurchmesser von 38 Metern, wobei die einzelnen Zacken jeweils 15 Meter lang sind. In der Mitte ist das Grabmal etwa 1,60 Meter hoch.
Leider sind die Gräber von hohem Gras und teilweise niedrigem Gestrüpp überwuchert, so dass vor allem die Unterschiede zwischen den einzelnen Formen schwer zu erkennen sind. Um beispielsweise das seltene sechsarmige Grab zu entdecken, orientiert man sich am besten an der Einmündung des kleinen Zugangsweges und einem großen, mit Steinblöcken eingefassten Grab in unmittelbarer Nähe der sechsarmigen Anlage.
Im 17. Jahrhundert wurde das Gräberfeld zum ersten Mal kartographisch erfasst, und aufgrund seiner Größe glaubte man damals, dass sich hier einst eine große Siedlung namens Viitala befunden habe, die frühgeschichtliche Vorgängerin des heutigen Vetlanda. Auch der Name Byestad, was so viel wie "verschwundenes Dorf" bedeutet, geht auf diese Theorie zurück, die sich bis heute als Legende darstellt, da archäologische Untersuchungen des Gräberfeldes bis heute keine Spuren einer früheren Siedlung zutage gefördert haben.