Helvetets Håla Naturreservat
Schlucht und Naturschutzgebiet bei Lemnhult
Das Naturschutzgebiet Helvetets Håla Naturreservat mit der tiefen Schlucht Trollebo Portar liegt ein wenig versteckt im dichten Wald bei Lemnhult, rund 25 Kilometer südlich von Vetlanda.
Das 7,6 Hektar große Naturschutzgebiet besteht aus einem Naturwald mit sehr alten Nadelbäumen und einem 500 Meter langen Abschnitt der tiefen Schlucht Trollebo Portar. In diesem Teil der Schlucht befindet sich eine annähernd runde, oft mit Wasser gefüllte Verbreiterung, die Helvetets Håla (Höllenloch) genannt wir.
Der in das Naturschutzgebiet hinein führende Weg trifft nach kurzer Zeit auf einen Aussichtspunkt oberhalb von Helvetets Håla. Die Stelle liegt unmittelbar an der ungesicherten Felswand und ermöglicht einen leicht schwindelerregenden Blick in das etwa 30 Meter tiefe Höllenloch.
Die Schlucht Trollebo Portar
Rechts vom Aussichtspunkt führt ein steiler Weg in die Schlucht hinunter. Über einen schmalen Steg überquert man anschließend den am Grund der Schlucht fließenden Bach um die Schlucht weiter zu erkunden. Das Vorankommen ist nicht ganz einfach, denn überall liegen große Felsblöcke im Weg, die von den steilen Felswänden abgestürzt sind.
Die gesamte Schlucht ist vier Kilometer lang, zwischen 20 und 30 Metern tief und rund 35 Meter breit. Sie ist einer der längsten und, mit ihren fast senkrechten Felswänden aus roten Granitfelsen, die wahrscheinlich dramatischste Schlucht im småländischen Hochland.
Flora und Fauna in Helvetets Håla
Der Bewuchs am Grund der Schlucht besteht aus einer Mischung von hohen Tannen, Laubbäumen und Sträuchern. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit ist dort die Vielfalt besonders der Moose sehr hoch und es gedeihen unter anderem Schöner Runzelpeter (Rhytidiadelphus loreus), Dreilappiges Peitschenmoos (Bazzania trilobata) oder bedrohte Arten wie Hellers Fransenkelchmoos (Anastrophyllum hellerianum) und Grünes Koboldmoos (Buxbaumia viridis).
Auf der Ostseite der Schlucht führt ein gekennzeichneter Weg wieder nach oben – in einen Naturwald mit bis zu dreihundert Jahre alten Kiefern und einer reichen Population typischer Waldvögel. Dort nisten beispielsweise Kreuzschnabel (Loxia), Schwarzspecht (Dryocopus martius) oder Sperlingskauz (Glaucidium passerinum), die kleinste europäische Eulenart.
Der Weg vom Parkplatz zum Naturschutzgebiet führt über eine Strecke von etwa 300 Metern, die über eine Kuhweide verläuft und in deren Verlauf auch Weidezäune überwunden werden müssen.