Göteborgs Botaniska Trädgård
Botanischer Garten in Göteborg
Göteborgs Botaniska Trädgård, der botanische Garten in Göteborg, befindet sich im Stadtteil Änggården südwestlich des Göteborger Stadtzentrums. Bezogen sowohl auf seine Fläche als auch seine Artenvielfalt ist Göteborgs botanischer Garten der größte botanische Garten in Schweden und einer der größten seiner Art in Europa.
Auf einer Gesamtfläche von 175 Hektar beherbergt der 1923 eröffnete Göteborgs Botaniska Trädgård insgesamt rund 16.000 Pflanzenarten, wovon sich etwa 4.000 Arten in den Gewächshäusern befinden. Das Parkgelände besitzt eine Größe von 40 Hektar, das Gesamtgelände erstreckt sich zusätzlich über 135 Hektar des angrenzenden Naturschutzgebietes Änggårdsbergen.
In diesem Teil des botanischen Gartens befindet sich die aus etwa 300 unterschiedlichen Arten mit rund 6.000 Bäumen und Sträuchern bestehende wissenschaftliche Gehölzsammlung Aboretum. Die Sammlung ist in drei unterschiedliche Sektionen nach Gehölzen aus Amerika, Asien und Europa aufgeteilt und bedeckt eine Fläche von 15 Hektar.
Außerdem befindet sich am Rand des Naturschutzgebiets das zum botanischen Garten gehörende, sogenannte Vitsippsdalen, das einst den Ausschlag dafür gegeben hat, den botanischen Garten dort anzulegen, wo er ist. Hierbei handelt es sich um ein Stückchen erhaltenen westschwedischen Urwald, in dem die Natur sich selbst überlassen ist. Im Frühling ist der Boden dort über und über mit den Blüten der Buschwindröschen, dem Symbol des botanischen Gartens bedeckt.
Die Gestaltung des botanischen Garten
Ein besonders beeindruckendes Beispiel für eine gelungene Gestaltung innerhalb des botanischen Gartens in Göteborg ist der Felsengarten, der in einem ehemaligen Steinbruch angelegt wurde. Der Garten besteht aus etwa 6.000 unterschiedlichen Pflanzenarten aus aller Welt und befindet sich an einem hohen felsigen Hang mit einem Wasserfall. Am Fuß des Berges befinden sich Pflanzen aus europäischen Regionen, mit einer eigenen Sammlung bedrohter skandinavischer Wildpflanzen. Die mittlere Höhe ist mit Pflanzen des amerikanischen Kontinents besiedelt und auf dem Kamm befinden sich Pflanzen aus dem asiatischen Raum.
Die asiatische Pflanzung setzt sich von dort fort und mündet im sogenannten Japantal, einem höher gelegenem Tal mit einem vom Zen-Buddhismus inspiriertem japanischen Garten. Die Anpflanzungen enthalten rund 300 verschiedene Arten von Gehölzen von den japanischen Inseln aber auch einige chinesische Gehölze, wie beispielsweise den interessanten Taschentuchbaum (Davidia involucrata).
Die Anpflanzungen im tiefer gelegenen, parkähnlichen Teil des botanischen Gartens bestehen unter anderem aus einem Garten mit Zwiebel- und Knollenpflanzen, einem historischen Bauerngarten, einem Gemüsegarten mit alten einheimischen Sorten, einem Kräutergarten mit Küchen- und Heilkräutern sowie einem Staudengarten. Letzerer beinhaltet rund 500 Arten Frühlingsblüher und die sommerblühenden Stauden sind mit etwa 450 Arten vertreten. Dabei handelt es sich überwiegend um handelsübliche Staudengewächse, die auf einer Fläche von 1.400 Quadratmetern in unterschiedlichen Farbkompositionen zu Beeten und großen farbenfrohen Rabatten kombiniert sind.
Die Gebäude in Göteborgs Botaniska Trädgård
Die Gewächshäuser im botanischen Garten Göteborg sind in insgesamt elf Abteilungen für unterschiedliche Pflanzenfamilien aufgeteilt. Darunter ein Tropenhaus mit feuchtwarmen Klima und einer großen Sammlung verschiedener tropischer Pflanzen sowie einer kleinen Kolonie südamerikanischer Pfeilgift-Frösche, ein Sukkulenten- und Kakteen-Haus mit Wüstenklima und ein Begonien-Haus mit subtropischem Klima. Neben etwa 100 verschiedenen Arten von Begonien befindet sich dort ein Exemplar der nur auf der Osterinsel vorkommenden Baumart Toromiro (Sophora toromiro). Der langsam wachsende kleine Baum war in seiner Heimat bereits ausgestorben und konnte durch Nachzüchtungen aus Göteborg wieder angesiedelt werden.
Das Orchideen-Haus ist in vier unterschiedliche Klimaregionen unterteilt und beinhaltet die mit rund 1.000 Arten größte Sammlung tropischer Orchideen in Schweden sowie eine umfangreiche Sammlung fleischfressender Pflanzen. Eine besondere Rarität innerhalb der Orchideensammlung ist die Disa uniflora, eine seltene Orchidee, die in freier Natur nur auf dem Tafelberg bei Kapstadt in Südafrika vorkommt.
Der Shop im Eingangsbereich des botanischen Gartens bietet eine große Auswahl von typischen Gartenartikeln wie Werkzeug und Terracotta-Keramik, dazu Tees, Pflanzenseifen, Marmeladen sowie eine große Auswahl von Pflanzen, Samen und Blumenzwiebeln. Im Obergeschoss des Ladens befindet sich das Informationszentrum des botanischen Gartens und ein äußerst umfangreiches Angebot an Garten- und Pflanzenbüchern.
Das in der Nähe des Staudengartens gelegene Café im Botaniska Paviljonen ist während der Sommermonate täglich geöffnet und bietet reichlich Sitzplätze im Innen- und Außenbereich. Das Angebot reicht von ökologisch angebautem Kaffee über Selbstgebackenes und Rohkost-Variationen bis zu einer Auswahl von kleinen Gerichten aus und mit regionalen und saisonalen Produkten.
Der Eintritt zum Parkgelände ist kostenlos, eine kleine Spende ist aber gern gesehen. Für den Besuch der Gewächshäuser wird ein separates Eintrittsgeld erhoben. Die Wege innerhalb des Parks besitzen einen feinen Kies- und Schotterbelag und sind gut mit Kinderwagen, Rollstühlen und Rollatoren befahrbar, besitzen aber in einigen Bereichen Steigungen bis zu 15%. Behindertengerechte Toiletten befinden sich im Eingangsbereich, im Café sowie in den Gewächshäusern.
Im gesamten botanischen Garten mit Ausnahme des im Naturschutzgebiet Änggårdsbergen gelegenen Teil des Parks herrscht Rauchverbot. Während der Zeit vom 1. März bis 30. September dürfen mit Ausnahme von Blindenhunden keine Hunde im Park mitgeführt werden, die restliche Zeit müssen diese aber auch angeleint bleiben.