Göteborgs Naturhistoriska Museum
Naturhistorisches Museum in Göteborg
Göteborgs Naturhistoriska Museum ist das älteste Museum in Göteborg und befindet sich mit seiner riesigen Sammlung von rund zehn Millionen Tierpräparaten am Rand des südwestlich vom Stadtzentrum gelegenen Stadtparks Slottskogen.
Am 31. Oktober 1833 wurde Göteborgs Naturhistoriska Museum von der Königlichen Wissenschafts- und Literaturgesellschaft in Göteborg gegründet und befand sich zunächst im Ostindiska Huset, in dem heute Göteborgs Stadsmuseum untergebracht ist.
Um die Jahrhundertwende wurde der Platz im Ostindiska Huset allmählich zu eng und am 1. Oktober 1914 beschloss der Göteborger Stadtrad den Bau eines eigenen Gebäudes für das Naturhistoriska Museum im Slottskogen. 1923 zog das naturgeschichtliche Museum in das neue Gebäude um, in dem es sich bis heute befindet. 1981 wurde das Museum durch einen Anbau für Werkstätten und weitere Ausstellungsräume ergänzt.
In diesem Anbau befinden sich sowohl der Eingangsbereich des Museums als auch Flächen für Sonderausstellungen sowie ein Café. Die Dauerausstellungen sind nach Klassen getrennt und zeigen eine unglaubliche Vielfalt konservierter Tiere aus aller Welt – zum großen Teil als Körperpräparate oder als bemalte Gipsabdrücke, aber auch eingelegt in Konservierungslösungen und als Skelette.
Die Ausstellungen in Göteborgs Naturhistoriska Museum
Im Saal für die Säugetiere reihen sich große Vitrinen aneinander, in denen sich die Präparate landlebender Säugetiere aller Kontinente befinden. Die Spanne reicht von der winzigen, durchschnittlich nur 50 mm großen Zwergspitzmaus (Sorex minutus) bis zum riesigen afrikanischem Elefantenbullen. Letztgenannter steht als Blickfang im Zentrum des Saals und war zum Zeitpunkt seines Todes etwa 45 Jahre alt und brachte ein Lebendgewicht von 6 Tonnen auf die Waage. Seine Schulterhöhe beträgt 3,32 Meter bei einer Körperlänge von 4,65 Metern und seine Stoßzähne sind beeindruckende 2,40 Meter lang. Der aus Angola stammende Elefantenbulle ist seit 1952 Teil der Ausstellung und gilt immer noch als eine der qualitativ herausragenden Tierpräparationen.
Ein absolutes Unikat und das sehr wahrscheinlich bekannteste Exponat des Museums wartet in Gestalt des sogenannten Malmska Valen im Wal-Saal auf den Besucher. Dabei handelt es sich um den weltweit einzigen präparierten Blauwal, ein Jungtier mit einer Körperlänge von 16 Metern, der 1865 in der Nähe von Göteborg strandete und vom damaligen Kurator August Malm konserviert wurde. Das Skelett des Wals wurde ebenfalls konserviert und ist unmittelbar neben der Körperplastik aufgestellt – zugleich mit den Unterkieferknochen eines erwachsenen Tieres zum Größenvergleich. Im gleichen Saal befinden sich weitere Präparate, Skelette und Modelle größerer Meeres- und Küstenbewohner, wie Walhai, Walross, Seekuh und Eisbär, das Skelett eines Pottwals sowie der Schädel eines 23 Meter langen Finnwals.
Die Fisch- und Reptilienabteilung des Museums zeigt Präparate von Fischarten aus allen Regionen der Erde, darunter auch Abgüsse und in Flüssigkeit konservierte große Haie und Rochen. An einer Wand der Ausstellung werden fast sämtliche, in schwedischen Gewässern vorkommende Fischarten gezeigt und ein anderer Teil der Abteilung zeigt anhand zahlreicher Präparate die evolutionäre Entwicklung von den Seesternen bis zu Fröschen, Echsen, Schlangen, Krokodilen und Schildkröten.
Die Vogelgalerie präsentiert ausgestopfte Vogelbälge aller Größen – vom Strauß als größtem Vogel bis zum kleinsten, dem Kolibri. Große Albatrosse, die auf ihren Schwingen wie Segelflugzeuge über die Weiten der Ozeane gleiten oder die pfeilschnellen Mauersegler, die sich außerhalb der Brutzeit ausschließlich in der Luft aufhalten und in einer Art Halbschlaf sogar in der Luft übernachten.
Weitere Ausstellungen und Informationen
Die für die Entwicklung des irdischen Lebens zuständige Abteilung beginnt in ihrem chronologischem Aufbau bei der Entstehung des Lebens vor rund 3,8 Milliarden Jahren. Dort befindet sich eine große Fossiliensammlung aus den verschiedenen Erdaltern sowie das Skelett eines Dinosauriers. Der zweite Teil der Ausstellung ist den wirbellosen Tieren gewidmet und zeigt sowohl Kopffüßler, Schnecken und Korallen als auch Krebs- und Spinnentiere sowie Schmetterlinge und alle möglichen Arten von Insekten aus aller Welt.
Faszinierend ist auch die eigene Abteilung für Dioramen, eine Ausstellungsform, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts in zahlreichen naturhistorischen Museen Einzug hielt. Im Göteborger Museum entstanden die Dioramen über einen Zeitraum von zehn Jahren vor und bis kurz nach der Fertigstellung des Museums in den 1920er Jahren. Sie zeigen detailgetreue Nachbildungen unterschiedlicher schwedischer Landschaften mit jeweils typischer Flora und Fauna und damit dem heutigen Betrachter ein ziemlich genaues Bild, wie diese Landschaften vor rund 100 Jahren ausgesehen haben.
Das Sortiment des Museumsladens ist stark auf Naturbücher, darunter auch eine ganze Reihe von Bestimmungsbüchern, ausgerichtet. Dazu gesellen sich zum Kontext des Museums passende Geschenkartikel, detailgetreue Stofftiere, pädagogisches Spielzeug sowie Ansichtskarten und Plakate.
Die Ausstellungsräume des Museums sind über drei Etagen verteilt, die sowohl über Treppen als auch über Fahrstühle erreichbar sind. Kleinere Höhenunterschiede werden mit Rampen ausgeglichen. Behindertengerechte Toiletten sind vorhanden und vor dem Eingang stehen separate Behinderten-Parkplätze zur Verfügung. Der Besuch des Museums ist ganzjährig kostenlos. Mit Ausnahme von Assistenzhunden dürfen keine Haustiere mitgeführt werden.
Göteborgs Naturhistoriska Museum: Öffnungszeiten
Öffnungszeiten
Dienstag – Mittwoch: 11:00 – 17:00
Stand: 07/2022 | Angaben ohne Gewähr.