Feskekôrka
Die Fischkirche in Göteborg
Die historische Fischmarkthalle Feskekôrka gilt als eines der Wahrzeichen im Zentrum der westschwedischen Metropole Göteborg. Dabei spielt die offizielle Bezeichnung Feskekôrka, im lokalen Dialekt für Fiskekyrkan (Die Fischkirche), auf die bauliche Ähnlichkeit der Göteborger Fischmarkthalle mit einer Kirche an.
Aufgrund von umfangreichen Restaurierungs- und Umbauarbeiten wird die Feskekôrka ab dem ersten Halbjahr 2020 für längere Zeit geschlossen. Die zukünftige Nutzung der Halle nach Abschluss der Bauarbeiten steht aktuell noch nicht fest.
Die Gestalt der Feskekôrka gab zwar den Ausschlag für die interessante Namensgebung, aber wenn man den Faden im kirchlichen Kontext weiterspinnt, kann man das Angebot innerhalb der Göteborger Fischmarkthalle durchaus als himmlisch beschreiben – sofern man Fisch mag. Nirgendwo sonst in Schweden präsentiert sich die maritime Schöpfung so umfangreich und frisch wie auf den Altären der Fischkirche.
Zu beiden Seiten innerhalb der rund 40 Meter langen Fischmarkthalle reihen sich die Verkaufstheken mit einem riesigen Angebot sowohl von fangfrischem Fisch, Schalen- und Krustentieren als auch in Form von vorbereiteten Gerichten und verzehrfertigen Snacks. An den beiden Giebelseiten der Feskekôrka befindet sich je ein Fischrestaurant mit gut sortierter Speisekarte, deren Gerichte man bei schönem Wetter auch in der Außenbewirtung mit Blick auf den angrenzenden Rosenlundskanal genießen kann.
Die Geschichte der Feskekôrka
Die Feskekôrka wurde nach Plänen des damaligen Göteborger Stadtarchitekten Victor von Gegerfelt (1817 – 1915) gebaut und am 1. November 1874 als Fischauktionshalle eingeweiht. Abgesehen vom ungewöhnlichem Äußeren ist auch die innere Architektur der Feskekôrka für ihre Zeit bemerkenswert, denn die Unterkonstruktion des Daches wurde so gewählt, dass die große Halle gänzlich ohne tragende Zwischenwände oder Stützpfeiler auskommt.
In Anlehnung sowohl an die Architektur frühskandinavischer Stabkirchen als auch neugotischer Kirchenbauwerke schuf Gegerfelt ein für seine Zeit futuristisches Bauwerk. Mit hohem steilen Satteldach und großen Spitzbogen-Fenstern zu beiden Längsseiten lässt das Gebäude den Betrachter auf den ersten Blick auch eher an ein Kirchenbauwerk als an eine profane Markthalle denken. Insofern war es fast vorhersehbar, dass das ursprünglich offiziell Fischhalle genannte Bauwerk bereits kurze Zeit nach Inbetriebnahme von den Göteborgern in Feskekôrka umgetauft wurde.
Als 1910 der neue Fischereihafen einige Kilometer weiter westlich eröffnete, wurden die regelmäßigen Fischauktionen für den professionellen Handel dorthin verlegt. Die Feskekôrka etablierte sich fortan als Fischmarkthalle für den Endverbraucher und wurde aufgrund ihres reichen Angebotes schon sehr zeitig zur Touristenattraktion. 2013 wurde die im städtischen Eigentum befindliche Feskekôrka zum Baudenkmal erklärt.