Rottnebyskogens Naturreservat
Naturschutzgebiet in Falun
Das Rottnebyskogens Naturreservat befindet sich auf dem Gipfel einer eiszeitlichen Moräne am nordöstlichen Stadtrand von Falun und besteht aus einem nahezu unberührten Nadelwald mit einem für die Gegend ungewöhnlich hohen Bestand von über 200 bis 300 Jahre alten Kiefern.
Rottnebyskogen gehörte früher zum Besitz des gleich unterhalb der Anhöhe gelegenen alten Anwesens Rottneby, dessen historische Wurzeln bis in das 15. Jahrhundert zurück reichen und ursprünglich als sogenannter Bergmannshof von Minenbesitzern gebaut wurde. Als der letzte Besitzer von Rottneby gegen Ende der 1990er Jahre plante, den alten Naturwald abzuholzen, stoppte die Falu Kommun zunächst das Vorhaben und erklärte den Wald schließlich 2003 zum Naturschutzgebiet.
Die Existenz eines Naturwaldes mit alten Bäumen ist für die Region einmalig, da der Holzverbrauch der Hüttenwerke und Minen, insbesondere der Falu Gruva, bis weit in das 19. Jahrhundert hinein so groß war, dass sämtliche alte Wälder rund um Falun abgeholzt wurden.
Flora & Fauna in Rottnebyskogen
Der Wald im Rottnebyskogens Naturreservat ist sich selbst überlassen und entwickelt sich weitestgehend frei von menschlichen Einflüssen. So ragen jahrhundertalte Baumriesen in den Himmel, erkennbar an ihren knorrigen, krummen Ästen und einer ausgesprochen dicken Rinde, auch Panzerrinde genannt, neben abgestorbenen Bäumen, deren von der Witterung ausgeblichene kahle Stämme silbrig glänzen. Am Boden liegen umgestürzte Bäume, so wie sie gefallen sind und bilden den Lebensraum für eine Reihe von holzliebenden Insekten und dazwischen recken junge Bäume ihre Spitzen dem Sonnenlicht entgegen.
Der alte Naturwald bildet die Lebensgrundlage für eine Reihe von Arten, die auf die Existenz von alten Bäumen angewiesen sind. Darunter einige Flechtenarten sowie der seltene Bockkäfer (Nothorhina punctata), dessen Larven sich nur in der dicken Rinde lebender alter Kiefern entwickeln können. Ein weitere Bewohner des Naturschutzgebietes, der nur auf alten Kiefern vorkommt, ist der Kiefernfeuerschwamm (Porodaedalea pini).
Rottnebyskogens Naturreservat erkunden
Durch das Naturschutzgebiet führen einige, mit Schotter befestigte Rundwege, die dich zu schönen Spaziergängen, zum Radfahren und in einigen Teilen auch zum Reiten einladen. Grillhütten und Rastplätze bieten dir Gelegenheiten um eine Pause im Wald einzulegen. Vom Rastplatz am südöstlichen Rand des Naturschutzgebietes hast du eine schöne Aussicht ins Tal hinunter auf die beiden Seen Hosjön und Runn. Der Platz liegt am Rand einer Freifläche, auf der einst Ackerbau betrieben wurde und die mittlerweile als jährlich gemähte Heuwiese zum Lebensraum für zahlreiche Wildblumen geworden ist. Einen weiteren Aussichtspunkt mit Grillhütte findest du etwa 500 Meter weiter nördlich.