Gotlands Kommun

Im Unterschied zum übrigen Schweden besteht der Untergrund der Insel Gotland aus Kalkstein, denn vor über 400 Millionen Jahren war die Insel ein Korallenriff in einem tropischen Meer in Äquatornähe, bevor sie durch tektonische Plattenverschiebungen an ihre heutige Position geschoben wurde.

Die Landschaft Gotlands

Die Landschaft im Inneren Gotlands ist überwiegend flach und besteht aus einem Wechsel aus lichten Laub- und Nadelwäldern, Äckern, Weiden, Mooren und Alvaren – steppenartige Karstflächen, die nur auf kalkreichem Untergrund vorkommen. Dazu kommen rund 70, meist kleinere Seen, von denen lediglich vier eine Fläche von mehr als einem Quadratkilometer besitzen. Auf den Feldern werden überwiegend Weizen und Zuckerrüben angebaut und etliche Weiden werden für die Schafhaltung genutzt, die auf Gotland eine jahrhundertealte Tradition besitzt – und natürlich auch deutliche Spuren in der gotländischen Küche hinterlassen hat.

Rund 150 Naturschutzgebiete repräsentieren die natürlichen Besonderheiten Gotlands, zu denen neben einer speziellen Flora mit zahlreichen wildwachsenden Orchideen und einer ausgesprochen artenreichen Vogelpopulation auch geologische Besonderheiten zählen. Gemeint sind die für Gotland typischen Raukar, jene durch Erosion bizarr geformten meterhohen Kalksteinsäulen, denen man an zahlreichen Stellen entlang der Küste begegnet, wobei die größten und bekanntesten Exemplare unter anderem im Naturschutzgebiet Langhammar zu sehen sind.

Gotlands (Geschichte) entdecken

Kaum hat man die Fähre im Hafen der Inselhauptstadt Visby verlassen, wird man vom mittelalterlichen Flair der Insel empfangen. Zählt doch die von den Türmen der alten Domkirche überragten Inselmetropole mit ihrer mittelalterlichen Stadtmauer, den jahrhundertealten Gebäuden, Kirchenruinen und kopfsteingepflasterten Gassen zu den besterhaltenen alten Hansestädten in Nordeuropa. So ist es auch wenig verwunderlich, dass Visby im Mittelpunkt der jährlich im August stattfindenden Mittelalterwoche mit rund 40.000 Besuchern steht.

Um tiefer in die spannende Geschichte der Stadt und der gesamten Insel einzutauchen, bietet sich vor Ort ein Besuch des Gotland Museum an, das in seinen Sammlungen Exponate aus allen geschichtlichen Epochen der Insel bis zurück in die Steinzeit zeigt. Eine große Sammlung mit historischen Gebäuden aus den kleinen Fischer- und Bauerndörfern zeigt das Bungemuseet als eines der größten Freilichtmuseen Schwedens im Norden der Insel.

Zu den größten Nachbarinseln zählt die rund 40 Kilometer nördlich von Gotland gelegene Sandinsel Gotska Sandön, die 1909 zum Nationalpark erklärt wurde, sowie die nur durch einen schmalen Sund von der Nordspitze Gotlands getrennten Insel Fårö.

Fårö besitzt neben zahlreichen Raukar-Formationen etliche lange Badestrände, darunter mit Sudersand einen der längsten und schönsten Sandstrände der Inselkommune. Außerdem ist die jüngere Geschichte der Insel eng mit dem Regisseur Ingmar Bergman verknüpft, der viele Jahre auf Fårö lebte und etliche seiner Filme auf der Insel gedreht hat. Das Gedenken an sein Lebenswerk wird auf Fårö vom Besucherzentrum Bergmancenter aufrecht erhalten, das unter anderem auch das jährliche Festival, die sogenannte Bergmanwoche veranstaltet.

Gotlands Kommun in Zahlen

Die Gotlands Kommun besitzt eine Fläche von rund 3.135 Quadratkilometer, auf der etwas mehr als 60.000 Einwohner leben. Die daraus resultierende Bevölkerungsdichte von gut 19 Einwohnern je Quadratkilometer liegt damit geringfügig unter dem gesamtschwedischen Durchschnitt. Mit rund 23.500 lebt fast die Hälfte der Inselbewohner in der Hauptstadt Visby, die nicht nur die einzige Stadt der Insel, sondern zugleich auch die mit Abstand größte der insgesamt 18 Ortschaften der Inselkommune ist. In Vibble, der zweitgrößten Ortschaft der Kommune, leben nur noch rund 1.700 Einwohner.