Bottarve Museigård
Museumshof nahe Burgsvik
Der Museumshof Bottarve Museigård zeigt einen südgotländischen Großbauernhof aus dem 19. Jahrhundert und liegt einige Kilometer südlich von Burgsvik im Kirchspiel Vamlingbo, nahe der Südspitze der Insel Gotland.
Bereits 1922 wurde aus dem Bauernhof das Museum Bottarve Museigård, dessen Gebäude jenen Baustil repräsentieren, wie er im 18. und 19. Jahrhundert für den Süden der Insel Gotland typisch war. Die historischen Gebäude des Hofes bestehen allesamt aus sehr massivem Mauerwerk aus regionalem Kalkstein mit weißen Putzfassaden. Die ausgesprochen steilen Dächer der aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammende große Scheune, nebst dem angrenzenden Dreschhaus, sind in traditioneller Weise mit Schneidried gedeckt.
Das große zweigeschossige Wohnhaus steht ein wenig versteckt hinter großen alten Bäumen im Hintergrund des Bottarve Museigård. Fensterrahmen und Türen sind in einem hellen graublauen Farbton, auch bekannt als Gotlandblau gestrichen und das im Verhältnis zur Scheune recht flache Dach ist – auch das entspricht der alten Tradition – mit fein gearbeiteten Sandsteinplatten eingedeckt.
Das Wohnhaus von innen
Der Zugang zum Wohnhaus führt über eine dreistufige Treppe durch eine große zweiflügelige Tür. Der Türbogen mit Sandsteinornamentik trägt in der Mitte eine Platte, in die die Initialen der früheren Bewohner sowie in römischen Ziffern die Jahreszahl 1844 als Jahr der Erbauung eingraviert sind.
Das Wohnhaus ist zeittypisch möbliert und zeigt, wie die Landbevölkerung der damaligen Zeit eingerichtet war. Es gibt unter anderem einen großen Saal, der nur für besondere Anlässe benutzt wurde und die Alltagsstube, in der sich das alltägliche Leben abspielte. Dort wurde gemeinsam gearbeitet, gegessen und auch geschlafen. Ferner gibt es eine große Backstube und auch ein original gotländisches Brauhaus zu sehen.
Im Obergeschoss befindet sich eine Ausstellung mit einer großen Sammlung verschiedenartigster Werkzeuge und landwirtschaftlicher Gerätschaften, die man früher auf einem großen Bauernhof brauchte, um alle Arbeiten rund um Haus und Hof selbst erledigen zu können. Darunter neben Sensen, Hacken, Äxten, Hämmer oder Zangen auch reichlich Werkzeuge, deren Verwendungszweck durch den technischen Fortschritt längst entfallen ist.
Weiteres im Bottarve Museigård
Der Bottarve Museigård erinnert aber nicht nur als Museum an die frühere bäuerliche Gesellschaft auf Gotland, sondern ist zugleich auch kultureller Treffpunkt im Süden der Insel. Während des Sommers werden dort zahlreiche Veranstaltungen, wie Kunstausstellungen, Aufführungen oder Vorlesungen von Autoren abgehalten.
Es gibt einen gut sortierten Handwerksladen, in dem es allerlei Produkte lokaler Kunst- und begabter Hobbyhandwerker zu kaufen gibt. Dabei reicht die Palette von Holz- und Ledererzeugnissen über Kleidung, gestrickte Schals oder Webteppiche aus Leinen, Baumwolle und typischerweise aus Schafswolle, bis hin zu regionaltypischen Leckereien wie Honig, Kratzbeermarmelade oder nach alten Rezepten hergestellten Bonbons.
Ein gemütliches kleines Café auf dem Hof bietet neben kleinen warmen Mahlzeiten, Sandwiches und Kleingebäck auch regionaltypisches wie Safranpfannkuchen mit Kratzbeermarmelade oder Waffeln mit Schlagsahne und Himbeermarmelade.
Bottarve Museigård: Öffnungszeiten & Eintrittspreise
Öffnungszeiten
Montag – Sonntag: 11:00 – 17:00
Eintrittspreise
Stand: 06/2022 | Angaben ohne Gewähr.