Bungemuseet

Das 1907 gegründete Bungemuseet ist das größte Freilichtmuseum auf der Insel Gotland und zählt mit etwa 70 historischen Gebäuden aus drei Jahrhunderten zu den größten Freilichtmuseen in ganz Schweden. Innerhalb des sieben Hektar großen Museumsgeländes sind die Gebäude zu einzelnen Ensembles gruppiert, die mit dem jeweils dazu passend gestalteten Umfeld ein vollständiges Bild der einzelnen historischen Milieus zeigen.

Die ältesten Gebäude im Bungemuseet

Nachdem man das Museum betreten hat, trifft man auf die ältesten und ersten Gebäude des Bungemuseum, einem Bauernhof aus dem 17. Jahrhundert. Die rechteckig um einen Hofplatz angeordneten Gebäude wurden mit massiven Holzbohlen in Ständerbauweise errichtet, die Hauswände sind geteert und die Dächer mit dicken Lagen Schneidried gedeckt. Das Wohnhaus ist zeittypisch eingerichtet, die Nebengebäude bestehen aus Scheune, Stallungen, Schuppen, Schmiede, Räucherhaus und einer Sauna. Mitten auf dem Hofplatz steht ein meterhohes, sogenanntes Hofkreuz, das als Schutzsymbol diente und unter dem man sich zur abendlichen Andacht traf.

Getrennt durch ein rekonstruiertes Gräberfeld mit verschiedenartigen Steinsetzungen sowie einigen für Gotland typischen Bildsteine, befindet sich rechts hinter dem Eingang ein Bauernhof mit Gebäuden aus dem 18. Jahrhundert. Der Hof besteht aus zwei Wohnhäusern, die aus dem mittleren Teil der Insel stammen sowie einigen Wirtschaftsgebäuden – darunter eine große Scheune mit einer Dreschvorrichtung sowie ein großes Stallgebäude. Ein niedriger, quer über den Hof verlaufender Zaun trennt die Wohn- von den Wirtschaftsgebäuden.

Die Wohngebäude wurden größtenteils ebenfalls in Ständerbohlenbauweise errichtet und die Dächer sind mit Dachpfannen eingedeckt. Beide Häuser sind entsprechend eingerichtet, wobei das südlich stehende Haus das Hauptwohnhaus war und das Flügelgebäude als Altenteil und Gesindehaus genutzt wurde.

Weitere historische Höfe & Gebäude

Im hinteren Teil des Bungemuseet befindet sich ein kleinere Bauernhof aus dem 19. Jahrhundert. Zu jener Zeit wurden die meisten Gebäude auf Gotland bereits aus Stein gebaut, die Gebäude diese Hofes wurden jedoch noch als Holzständerwerk errichtet. Der Hof steht für die Kleinbauern, die nicht alleine nur von der Landwirtschaft existieren konnten, sondern gleichzeitig einer Zusatzbeschäftigung, in diesem Fall als Fassbinder, nachgehen mussten. Das Wohnhaus ist zeittypisch mit originalen Tapeten, Baumwollgardinen und Möbeln eingerichtet und der umgebenden Garten mit Blumen und Obstbäumen bepflanzt.

Ein benachbartes Ensemble zeigt die Katstelle eines früheren Bootsmannes der schwedischen Marine aus der Zeit vor Einführung der allgemeinen Wehrpflicht, als noch jede Dorfgemeinschaft in Schweden den ihnen zugeteilten Soldaten eine Unterkunft stellen musste. Das sogenannte Båtsmantorpet besteht aus einem kleinen gemauerten Wohnhaus mit sehr spartanischer Einrichtung, einem Nebengebäude sowie einem kleine Garten.

An andere Stelle des Museums zeigt eine Gruppe mit Fischerhütten und kleineren Nebengebäuden sowie verschiedenen Gerätschaften wie früher die zahlreichen kleinen Fischersiedlungen entlang der Inselküste ausgesehen haben.

Zu den Bauernhöfen gesellen sich mehrere vorindustrielle Gebäude, die verteilt auf dem Museumsgelände stehen. Dabei befinden sich Wasser- und Windmühlen, Sägemühlen, Walkmühle, Kalkbrennofen, Kohlenmeiler und Teermeiler. Wenige Schritte außerhalb des Museumsgeländes zeigt das in einer ehemaligen Dorfschule eingerichtet Schulmuseum einen originalgetreu eingerichteten Schulsaal aus dem 19. Jahrhundert sowie eine damalige Lehrerwohnung.

Weitere Informationen zum Bungemuseet

Der Museumsladen im Eingangsbereich bietet zahlreiche Produkte im Kontext des Museums. Dazu zählen Textilien, Webteppiche und Spielzeug sowie unterschiedliche, nach alten Motiven angefertigte Gebrauchsgegenstände oder auch einen eigenen im Museum hergestellten Honig.

Neben dem Parkplatz befindet sich das Museumscafé. Eingerichtet in einem historischen Gebäude in passendem Ambiente bietet das Café sowohl warme Mahlzeiten, Snacks und Salate als auch Safranpfannkuchen und verschiedenes Kleingebäck zum Kaffee an.

Man darf seinen eigenen Picknick auf das Museumsgelände mitbringen und sich in den Außenbereichen der Gebäude oder auf der großen Freifläche zwischen Bäumen und blühenden Blumen niederlassen. Lediglich das Grillen ist wegen der alten Gebäude aus Brandschutzgründen auf dem Gelände verboten. Hunde dürfen mitgeführt werden, insofern sie permanent angeleint bleiben.

Das Museum verfügt über zwei Toiletten, davon eine unmittelbar am Parkplatz, die auch rollstuhlgerecht gestaltet ist. Die Wege im Museum sind geschottert und bedingt mit Rollstühlen befahrbar. Viele der historischen Gebäude besitzen hohe Schwellen in den Eingangsbereichen – man kann aber eine Rampe am Empfang ausleihen.