Gammelgarns Kyrka

Die heutige Gammalgarns Kyrka entspricht dem Zustand nach den Umbauten und Erweiterungen der Kirche am Anfang des 14. Jahrhunderts. Dabei wurden das Langhaus und der Altarraum der ursprünglich Anfang des 13. Jahrhunderts noch im romanischen Stil errichteten Kirche im Stil der Gotik neu gebaut. Lediglich die Vorhalle der romanischen Vorgängerin blieb unverändert erhalten.

Von außen verraten sowohl die hohen spitzbogigen Fenster den gotischen Baustil, als auch das Eingangsportal an der Südseite der Kirche. Die Säulenkolonnen des Portals erinnern ein wenig an große Kathedralen und am Kapitelband der Säulen, das mit Szenen aus dem Buch Mose verziert ist, zeigt sich das Können des mittelalterlichen Steinmetzes. Einen besonderen äußeren Wiedererkennungswert erhält die Gammelgarns Kyrka durch ihren Glockenturm, der 1755 als großer Dachreiter auf den westlichen Teil des Langhauses gesetzt wurde.

Das Innere der Gammelgarns Kyrka

Im Inneren der Kirche zeigen sich die gotischen Stilelemente insbesondere in den von einer zentralen Säule getragenen Kreuzgewölben des Langhauses sowie durch die großen Spitzbögen in den Übergängen des Langhauses zur Vorhalle und zum Altarraum.

Vor der Giebelwand des Chorraumes steht ein großer prächtiger Flügelaltar aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, an der Nordseite steht der aus dem 13. Jahrhundert stammende Taufstein und an der südlichen Wand des Altarraumes befindet sich die aus der Zeit um 1680 stammende Kanzel. An der nördlichen Wand des Langhauses befinden sich Fragmente von mittelalterlichen Kalkmalereien aus dem 15. Jahrhundert, die während einer Restaurierung in den 1950er Jahren wiederentdeckt wurden.

Wie die meisten der mehr als 90 mittelalterlichen Kirchen auf Gotland wird auch die Gammelgarns Kyrka von einem Wehrturm begleitet. Er stammt bereits aus dem späten 12. Jahrhundert und bewachte schon die alte Holzkirche, die dort als erstes Gotteshaus im 11. Jahrhundert stand, bevor die Steinkirche gebaut wurde. 2006 wurde der Wehrturm aufwändig restauriert und zeigt sich seitdem mit stolzen 13 Metern Höhe wieder so, wie er im Mittelalter ausgesehen hat.