Visby Domkyrka
Dom zu Visby
Die Visby Domkyrka steht auf einer Anhöhe im nördlichen Teil der historischen Innenstadt von Visby auf der Insel Gotland. Sie ist die einzige Kirche in Visby die bei einem Angriff im Jahre 1525, auf die damals besetzte Stadt, nicht niederbrannte.
Der Bau der Kirche durch die Hanse begann im Jahr 1211. Deutsche Kaufleute sammelten zur Finanzierung des Baus Geld auf deutschen Schiffen die im Hafen lagen. Dies verlangsamte den Bau signifikante und erst im Jahr 1225 wurde die Kirche unter dem Namen Sankta Maria Kyrka geweiht.
Zur damaligen Zeit lebten viele Deutsche auf Gotland und die Hanse betrieb florierenden Handel. Die Kirche diente daher lange Zeit zwei Gemeinden mit zwei Pastoren. Zum einen als Gemeindekirche der deutschen Siedler und Kaufleute zum anderen als gotländische Gemeindekirche. Die Kaufleute der Hanse nutzen die Kirche auch als sicheres Lager für ihre Waren, indem sie einen Zwischenboden im Kirchenschiff einzogen.
Die Visby Domkyrka besteht aus gotländischem Kalkstein und wurde als dreischiffige romanische Basilika gebaut. Der große quadratische Westturm wurde bereits in der ersten Bauphase fertiggestellt. In den Folgejahren zwischen 1230 und 1250 wurde die Kirche erweitert und erhielt die beiden Osttürme sowie einen Chor.
Gut 300 Jahre später, im Jahr 1572, wurde die Kirche zur Bischofskirche von Visby und somit zum Dom. Sie erhielt daraufhin den offiziellen Namen Visby Sankta Maria Domkyrka. Heute ist der Dom zu Visby die einzige verbliebene mittelalterliche Kirche in der alten Hansestadt Visby, also dem historischen Stadtkern von Visby, der mit einer Stadtmauer umgeben ist.
Die Visby Domkyrka heute
Der Dom zu Visby ist ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Pro Jahr besuchen ca. 200.000 Tourist:innen die Kirche im Herzen von Visby. Der älteste zu bestaunende Gegenstand in der Kirche ist das Taufbecken aus Kalkstein aus dem 12. Jahrhundert. Es befinden sich außerdem sechs Orgeln in der Kirche, die jedoch alle aus der Neuzeit stammen oder Rekonstruktionen alter Orgeln sind. Die erste Orgel erhielt die Kirche wohl schon im 14. Jahrhundert.
1342 wurde der aus Rostock stammende Bürgermeister der Stadt Visby Herman Swerting wegen Hochverrat hingerichtet. Seine Söhne ließen daraufhin die Swertingkapelle errichten. Heute dient sie als ein besonderer Erinnerungsort für alle Menschen, die auf See zu Tode gekommen sind.
Im 18. Jahrhundet wurden bei zwei Bränden die Turmhauben aller drei Türme zerstört und durch die heutigen ersetzt. Die letzte große Renovierung der Kirche fand im Zeitraum zwischen 1979 und 1985 statt. Dabei erhielt der Dom zu Visby das Aussehen von innen und außen, wie es heute ist.