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Roma Klosterruin 2020
Roma Klosterruin 2020 | Foto: Arild Vågen (CC BY-SA 4.0)
Mini-Map of Sweden with marker at Gotlands Kommun

Roma Klosterruin

Mittelalterliche Klosterruine in Roma

Am Ortsrand von Roma im Zentrum der Insel Gotland steht die Roma Klosterruin, eine mittelalterliche Ruine des ehemals größten Klosters auf Gotland und das mit großem Grundbesitz auf der Insel und im Baltikum einst zu den reichsten Klöstern Schwedens gehörte.

Im wesentlichen besteht die Roma Klosterruin aus der beeindruckenden Ruine der alten Klosterkirche. Die als dreischiffige Basilika mit Querschiff gebaute Kirche zeigt heute noch die unverwechselbare Handschrift der Baumeister des Zisterzienserordens, der das Kloster 1164 mit Brüdern aus dem småländischen Kloster Nydala gründete.

Der Aufstieg des Klosters

Der Platz für das Kloster war geschickt gewählt, da Roma der Ort war, an dem sich schon seit der frühesten Inselgeschichte der größte Tingplatz Gotlands, das Gutnaltinget befand. Das Gutnaltinget war bis zum Mittelalter die höchste richterliche und beschlussfassende Versammlung auf Gotland und war den sonstigen über die Insel verteilten Tingversammlung übergeordnet.

Da die Tingversammlungen regelmäßig größere Menschenmengen anzogen, waren sie zugleich auch die Plätze, an denen regelmäßig Märkte abgehalten wurden. Und der größte der Tingplätze war natürlich auch der größte Marktplatz, auf dem nicht nur Händler aus allen Teilen der Insel, sondern auch von anderen Küstenregionen entlang der Ostsee vertreten waren. Die Zisterziensermönche, die nicht nur Baumeister, Schriftgelehrte oder Medizinkundige waren, sondern auch sehr geschickt in der Zucht, Kultivierung und Verarbeitung von Pflanzen waren, nutzten die Möglichkeiten, die ihnen der Handelsplatz bot.

Schon bald belieferten die Mönche die Märkte in der Inselhauptstadt Visby und exportierten ihre Waren sogar in andere Hansestädte. Bereits Anfang des 13. Jahrhunderts war das Roma Kloster deutlich wohlhabender als das Mutterkloster in Nydala und besaß große Ländereien auf Gotland sowie in Estland.

Das Kloster wird zur Ruine

1531 wurde das Kloster und seine Besitztümer im Zuge der dänischen Reformation – damals gehörte Gotland zu Dänemark – von der dänischen Krone eingezogen. Das Kloster wurde in das Krongut Roma Kungsgård umgewidmet, das mit seinen Erzeugnissen nun das dänische Königshaus versorgte. Die Klostergebäude wurden im 16. und 17. Jahrhundert nicht mehr genutzt und verfielen zunehmend. Das die Klosterkirche schon sehr früh als Scheune und Stallung des Krongutes genutzt wurde, hat sie sehr wahrscheinlich vor dem völligen Verfall bewahrt.

Auch als der damalige gotländische Landeshauptmann im Jahr 1731 die alten Klostergebäude sowie die prächtigen Kirchengewölbe und das Mauerwerk des Querschiffes abtragen ließ, um damit das neue Haupthaus des Krongutes zu bauen, blieben große Teile der Kirche erhalten. Sie wurde schließlich weiterhin als Scheune und Stall gebraucht. Der schwedische Botaniker Carl von Linné, der die Ruine 1741 während seiner Reise durch Gotland besuchte, merkte an, dass es sich hier wohl um den prächtigsten Schafstall Schwedens handelt.

Nach den letzten archäologischen Untersuchungen des ehemaligen Klostergeländes wurden die Grundrisse der einzelnen Klostergebäude durch niedrige Mauern dargestellt. So erhält man heute einen guten Eindruck über die Dimensionen der mittelalterlichen Anlage. Die Mauern der Klosterkirche wurden restauriert und für die Zukunft konserviert.

Seit 1989 dienen die alten Kirchenmauern als schöne Kulisse für die sommerlichen Aufführungen des Romateater, das dort in jeder Saison ein anderes Theaterstück von William Shakespeare spielt. Zusammen mit Ausstellungen, Kunsthandwerk und Café im benachbarten Roma Kungsgård hat sich im Laufe der Jahre ein interessanter kultureller Treffpunkt entwickelt, der seit einiger Zeit auch an die Museumseisenbahn Gotlandståget angebunden ist.


622 54 Romakloster (Roma)
57°30′58.4″N 18°27′37.6″E

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